Gleich am nächsten Tag um 7 wurde ich abgeholt und es ging los auf die Cherry picking und Apple thinning Farm.
Den ersten Tag machten wir cherry picking was relativ einfach war und auch angenehm, weil keiner weiß wie viel du schaffst und wie schnell du arbeitest, da alle durcheinander arbeiten und pflücken wo gerade gepflückt werden muss. Außerdem wird nach Stunde 16$ bezahlt, bisschen mehr als der Mindestlohn. Von Mo- Sa arbeiten wir immer von 7:30 bis 16:00, ganz schön anstrengend.
Meistens müssen wir Apple thinning machen. Da hat jeder eine Reihe von Bäumen wo man Äpfel pflücken muss die auf einem Ast zu viel sind, damit dann der einzelne Apfel groß werden kann. Die "schlechten" Äpfel werden einfach fallen gelassen.
Grundsätzlich wäre die Arbeit okay, wenn man nicht dauernd unter Stress wäre, dass man zu langsam ist. Richard Deckname Norbert, der Boss, schleicht sich immer wieder an und kontrolliert, wie weit du gekommen bist und ob du ordentlich arbeitest. Anfangs wars für Flo und mich recht schwierig, weil unsere Bäume so voll waren und wir kaum weiter gekommen sind. Eine Zeit lang hat uns Richard immer angemeckert und wir hatten schon Angst gefeuert zu werden. Außerdem haben wir irgendwie immer zusammen gearbeitet und das hat Richard gar nicht gefallen. Oft haben wirs aber wirklich nicht absichtlich gemacht, wir waren einfach gleich schnell. Da haben wir paar Mal Anschiss bekommen, wir sollen damit aufhören und wurden dann auch einmal getrennt. Flo musste paar Bäume vor mir beginnen. Zuerst sollten wir nur mit den Leitern oben pflücken und dann unten. Ich war wieder einmal besonders geschickt und bin ganz oben von der Leiter gefallen. Gott sei Dank ist eh nichts passiert, außer ein paar Kratzer. Richard ist gleich wie ein Ninja angerannt (er ist immer da, auch wenn man ihn nicht sieht) und hat mich gefragt ob alles okay ist. Ich stand schon ziemlich unter Schock und wollte erstmal unten weitermachen, deswegen hat Flo für mich meine Reihe oben fertig gemacht. Das hat im Endeffekt dazu geführt, dass wir wieder gegenüber gearbeitet haben. Irgendwann hat Richard dann auch eingesehen, dass es keinen Sinn macht uns zu trennen und wir durften wieder gegenüber arbeiten, juhu! Plötzlich hat er uns auch irgendwie gemocht, er war richtig nett zu mir. Einmal wars so heiß und die Sonne hat wie verrückt runter gebrannt und er ist extra gekommen um mir einen Sonnenhut zu bringen, so lieb.
Am letzten Tag vor Weihnachten wars dann nochmal richtig kalt und regnerisch und wir hatten überhaupt keine Lust mehr. Nach 2 Stunden haben wir Richard gesagt wir fühlen uns nicht mehr produktiv (waren wir auch echt nicht) und obs okay wäre, wenn wir aufhören. Da meinte er nur "whatever" und wir durften gehen, so gut! In der Pause sind wir dann vor allen anderen abgerauscht, die waren ordentlich neidisch und haben nicht glauben können, dass wir einfach abhauen :D
Am Nachhauseweg haben wir uns dann ordentlich gefeiert!
Bei Richard auf dem Ochard is ja alles noch easy, aber wenn man bei Alice, einer kleinen dicken Asiatin, auf dem Ochard arbeiten muss, kann man sich gleich erschießen. Beim kleinsten Fehler wird dir mit Kündigung gedroht und du hast Glück, wenn du danach noch hören kannst. Wir hatten die Freude, die nette Dame zwei Mal beim Kirschen pflücken mitzuerleben und es war wirklich nicht schön. Nett ist sie nur zu ihrem kleinen dicken Sohn, der auch schon wie ein richtiger Boss um die Kirschbäume läuft und unsere cherrys checkt- ob wir denn auch die richtigen pflücken.
Wir sind also sehr glücklich bei Richard sein zu dürfen und mittlerweile ist er auch mit uns zufrieden, weils Neue gibt die viel langsamer als wir sind hihihi :P
Von hier hats mich runter gehaut :D
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