Das Erste und Wichtigste war aber die Beantragung meines Visitor Visums, damit ich noch bis Mitte Mai hier bleiben kann. Also war ich bereits vor 10, als das Büro aufgemacht hat, dort und es erwartet mich natürlich gleich einmal eine Schlange, weil Wochenende und dann auch noch Feiertag war. Pünktlich um 10 sind dann die Türen auch aufgemacht worden und ich bin eh recht schnell dran gekommen. Sie haben verstanden, dass man vielleicht bei einer Schlange die bis zum Gang rausgeht zwei Schalter öffnen sollte, sehr gut, die Ämter in Österreich haben dieses nützliche Wissen nicht. Gott sei Dank hatte ich mich schon den Tag davor mit dem Ausfüllen des Formulars beschäftigt, was nicht gerade das Unkomplizierteste war. Ich schein aber zu meinem Erstaunen alles richtig gemacht zu haben, auch alle zusätzlichen Dokumente hatte ich fast. Ich musste nur noch auf ein anderes Amt eine Unterschrift und Stempel holen. Auch dort musste ich nicht lange warten und nachdem ich noch den letzten Kontoauszug geholt hatte, alles 1000 Mal überprüft hab, schickte ich die Unterlagen dann weg. Puh, endlich erledigt.
Dann gings aber erst richtig los. Weil wir für das restliche Sightseeing in Wellington mit dem Auto fahren mussten, waren wir auch dementsprechend im Stress.
Flo war vom Fahren in den engen, hügeligen Straßen richtig genervt und ich weil er genervt war und ich mich auch nicht auskannte, aber den Weg ansagen musste. Das war wirklich anstrengend und wir waren froh, als wir aus der Stadt raus waren. Leider war da aber schon späterer Nachmittag und wir hatten noch zweieinhalb Stunden Fahrt zum Cape Palliser vor uns. Aber es hat sich ausgezahlt! Und wie auch noch! Es war wirklich einer der schönsten Plätze auf der Nordinsel und wir waren wirklich froh, da noch hingefahren zu sein. Wir kletterten auf Felsen herum, sahen Robben, liefen zum Leuchtturm hinauf und genossen die wunderbare Aussicht. Später waren wir noch ewig bei den Robben gewesen, haben gefühlt 1000 Fotos im Sonnenuntergang gemacht und sind am Black Sand Beach entlang gelaufen. Zu guter letzt hat Flo noch gesagt: „Wenn ich jetzt noch eine Paua Shell finde, dann will die Nordinsel, dass wir sie verlassen“. Kaum gesagt, hat er doch wirklich eine einzige gefunden! Und sie ist auch noch richtig schön J Das war wirklich schon fast gruselig.
Er hat sich so gefreut und wollte noch eine für mich finden, aber es gab keine mehr. Vor lauter Begeisterung merkten wir gar nicht, dass es immer später und dunkler wurde. Vor lauter Stress sind wir auch nicht zum Einkaufen gekommen, hatten so gut wie nichts mehr zu essen und vor allem nur eine Flasche zu trinken. Die war natürlich im Laufe des Tages längst leer geworden und der Durst wurde größer und größer. Die Autofahrt zum nächsten Ort, wo’s etwas gibt war aber noch eine Ewigkeit und als wir endlich dort waren hatte bereits ALLES zu. Und was jetzt? Nach reichlichen Überlegungen hatten wir dann Idee zum nächsten See zu fahren, da die meisten Seen so klar sind, dass man daraus trinken kann. Außerdem haben wir uns so eklig gefühlt, dass wir unbedingt duschen wollten und im See könnten wir ja auch baden. Als wir in der ärgsten Dunkelheit dort angekommen sind, war da zuerst eine komische Frau mit Schaf und Heu im Auto. Es war echt gruselig und so dumm alles, dass es einfach nur mehr lustig war. Umso lustiger war, dass dann der See auch noch richtig grauslich braun und schaumig war, also nix mit Trinken und Baden. Na dann weiter in den nächsten Ort, der natürlich auch längst wie ausgestorben war. Und dann die Rettung! Plötzlich haben wir eine Abwasserstelle für Campervans gefunden, wo man auch Trinkwasser auffüllen konnte. So gut!! Vor lauter Freude haben wir dann auch noch mitten auf der Straße bei den Wasserhähnen geduscht. Ich hab mein Leben vor lauter Lachen gar nicht mehr gepackt, es war einfach krank :D
Keine 10 Minuten später kam dann auch noch eine Oma mit ihren Hunden spazieren, so ein Glück, dass die das nicht gesehen hat. Wir waren ihr aber doch suspekt und sie hat sich ganz unauffällig versteckt und ihre Taschenlampe abgedreht, um uns zu beobachten. Weniger gscheit war nur, dass sie dabei von einer Straßenlampe beleuchtet wurde :D
Also sind wir lieber noch woanders hin gefahren um zu übernachten, nämlich bei irgendeinem Weg neben einem Feld. Das Zelt haben wir dann natürlich auch nicht mehr aufgebaut, sondern nur die Sitze vom Auto nach hinten geklappt. War voll okay, bis wir uns später erschreckt haben, als ein Pferdekopf beim Fenster reinschaut. Die Pferde haben wir gar nicht bemerkt gehabt.
Na servas, das war mal ein Tag. Aber es war schön J
Erholung gab’s natürlich keine, denn um 6 Uhr hat schon der Wecker wieder geläutet. Um 8 Uhr mussten wir nämlich bei der Fähre in Wellington sein, die uns auf die Südinsel gebracht hat.
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