Da ich schon vor hatte mein Auto recht bald zu verkaufen, hatten wir vor in unseren freien Tagen nochmal so viel wie möglich damit zu sehen. Zurzeit verkaufen nämlich alle Backpacker in Christchurch ihr Auto und treiben somit die Preise in den Keller. Also dachten wir uns besser früh mit dem Verkaufen anfangen eh wir zum Schluss auf dem Auto sitzen und unsere Flüge gehen. Dennoch wollten wir natürlich noch einiges vom Landesinneren der Südinsel sehen, denn wie Conny schon meinte mussten wir so zügig wie möglich nach Christchurch und haben dabei viele Sehenswürdigkeiten erstmal ausgelassen. Also warum nicht solange das Auto noch da ist es ausnutzen.
Nachdem wir ordentlich ausgeschlafen hatten machten wir uns
also von Christchurch auf den Weg zurück Richtung Süden. Da wir aber sehr spät
losgefahren sind kamen wir nicht weit und übernachteten erstmal auf der Hälfte
der Strecke zum Mount Cook auf einem Campingplatz bei Timaru, einem Ort durch
den wir letztes Mal nur hindurchgefahren sind. Auf dem Campingplatz trafen wir eine
nette deutsche Familie wo die Eltern vor neun Jahren selber Backpacker in
Neuseeland waren und nun noch einmal mit ihren Kindern zurückgekommen sind.
Lustiger weise erzählten sie uns, dass schon damals alles voller Deutschen war und
sie das Gefühl haben, dass die Autos von ihrer Backpackergeneration heute immer
noch rumfahren was man ihnen sofort glaubt :D
Am nächsten Tag ging es weiter. Als erstes fuhren wir weiter
an der Küste entlang nach Oumaru, eine hübsche Kleinstadt in der wir das
Steampunk Museum besuchten, das uns von Freunden empfohlen wurde. Dort waren
lauter wirre riesige Apparate zu sehen bei denen Lampen in allen Farben
blinkten und auch sonst allerlei kreatives Zeug. Nach unserem Besuch wussten
wir dann auch was Steampunk überhaupt genau ist. Es ist ein Stil der an die
Vorstellung der Menschen des 19. Jahrhunderts von der Zukunft angelehnt ist.
Demnach sieht eine Zeitmaschine ganzschnell mal aus wie eine verrückte
blinkende Dampfmaschine die eine Uhr antreibt. Ich würde es kurz gesagt als
klobige Technik beschreiben. (sorry an alle Österreicher die das Wort nicht
kennen :P) Nach dem Museum war es schon recht spät geworden. Als wir dann auch
noch ganz unserem Alter gemäß einen Spielplatz im Steampunk Stil entdeckten, an
dem man nicht einfach so vorbeigehen konnte, mussten wir uns beeilen, um es
noch zum Aboretum zu schaffen. Dort gab es Wallabies (kleine Kängurus) und noch
viele weitere Tiere zu sehen. Eine Art Mini Zoo sozusagen. Gegen 11 Uhr abends
kamen wir dann endlich auf unserem geplanten Campingplatz in Omarama nahe am
Mount Cook an. Dort mussten wir das Zelt dann im Scheinwerferlicht des Autos
aufbauen und gingen dann auch schlafen. Eigentlich hatten wir vor am nächsten
Tag auszuschlafen, aber da sich der Campingplatz als eine Grasfläche ohne
jeglichen Schatten herausstellte, wachten wir früh am Morgen auf, denn im Zelt
waren gefühlte 50°C. Der Plan war erst am nächsten Tag zum Mount Cook zu fahren,
da aber das Wetter so gut wie lange nicht war, beschlossen wir es sofort zu
machen. Der Mt. Cook ist mit 3724m Neuseelands höchster Berg. Allein die Fahrt
dorthin war traumhaft schön. Vor einem türmen sich die Schnee bedeckten Bergspitzen der Südalpen
mit dem Mt. Cook auf. Links der Straße ist ein dichter Wald und rechts liegt
der Lake Pukaki, ein See voll mit eisblauem Gletscherwasser. Da man auf den Mt.
Cook selbst ohne Kletterausrüstung nicht hinaufkommt, beschlossen wir einen der
Nachbarsberge zu hinauf zu wandern. Der Track für den wir uns entschieden
hatten führte zur Muellers-Hut. Er war als ein 7h dauernder return Weg
angegeben von dem wir nur Gutes gehört hatten. Dummerweise war es schon mittags,
da viel Zeit für Fotostops auf dem Weg flöten gegangen ist. Also hieß es
schnell hoch da!
Der Weg fing ganz entspannt an. Nach und nach kamen ein paar
mehr Treppenstufen, aber doch sehr machbar. Irgendwann waren es dann nur noch
Treppenstufen. Die pralle Sonne und die Steigung machten Conny nicht sehr
glücklich. Wie ich später herausfand war es auch nicht die beste Idee sie damit
aufzumuntern, dass ich gelesen hatte es geht nach den ersten 1780 Treppenstufen
ohne Stufen noch einmal mindestens genauso lang über Felsen und Geröll weiter
bergauf geht. Nach einer ausführlichen
Diskussion mit Conny, warum man sich sowas freiwillig antut waren wir nach 3,5h
auf dem Gebirgskamm angekommen. Man hatte einen super Überblick über die
Gletscher, die wir bisher nur von der anderen Seite auf der Westcoast gesehen
hatten. Auch Mount Cook konnte man hervorragend betrachten. Die Hütte selbst
war allerdings nicht zu sehen. Dafür wehte aber ein ordentlicher Wind. Wir
probierten nicht weggeblasen zu werden während wir den Wegmarkierungen folgten
bis wir endlich an der Muellers-Hut waren. Die Hütte war ziemlich groß und
modern, also keine typische Almhütte. Eigentlich wollten wir auf der Hütte eine
Suppe essen, aber wie wir schon mehrfach festgestellt haben sind Neuseeländer
nicht sehr geschäftstüchtig und es gab dort oben natürlich nichts. Zum Glück
hatten wir selber ein bisschen Essen mit. Nach einer Pause machten wir uns
schnell wieder auf den Rückweg, denn wir waren die Letzten die nicht auf der
Hütte übernachteten und der Wind wurde immer stärker. Für den Abend waren Windgeschwindkeiten
über 100 km/h angekündigt. Den steilen Berghang wieder bergab zu gehen
gestaltete sich einfacher als gedacht und so waren wir nach 6,5h wieder unten
angekommen. Nachdem wir in einem Shelter im Dorf am Fuß des Berges gekocht
hatten fuhren wir abends zurück zum Zelt was wir auf dem Campingplatz stehen
gelassen haben.
Am nächsten und somit letzten Tag unseres Powerausfluges
sind wir nach einer wohlverdienten Dusche zuerst zum Ufer des Lake Pukaki gefahren.
Dort haben wir viele hübsche Fotos gemacht mit dem Mount Cook im Hintergrund.
Außerdem waren Nadine und Kathy zufällig auch dort und wir haben mehrere
Stunden in einem Lachsgeschäft Karten gespielt und geredet bis wir
rausgeschmissen wurden, dann ging es halt draußen auf dem Boden weiter. Danach
sind wir weiter zum benachbarten Gletschersee, dem Lake Tekapo. Wir hatten vor
dort zu campen, weil man dort besonders gut die Sterne und die Milchstraße
sehen könne. Der Campingplatz war aber einfach nur überteuert und nicht
windgeschützt, also beschlossen wir weiterzufahren. Sterne kann man hier eh
überall toll sehen.
Schlussendlich haben wir dann auf einem Free Campingplatz umgeben von Schafen in der Pampa übernachtet. Unsere aller letzte Nacht im Zelt und wir waren auch echt froh darüber, denn es war ziemlich kalt. Am nächsten Tag fuhren wir früh los zurück nach Christchurch, denn Conny hatte ein Jobinterview bei der Agentur, über die ich auch meinen ersten Job vermittelt bekommen habe.
Schlussendlich haben wir dann auf einem Free Campingplatz umgeben von Schafen in der Pampa übernachtet. Unsere aller letzte Nacht im Zelt und wir waren auch echt froh darüber, denn es war ziemlich kalt. Am nächsten Tag fuhren wir früh los zurück nach Christchurch, denn Conny hatte ein Jobinterview bei der Agentur, über die ich auch meinen ersten Job vermittelt bekommen habe.
Alles in allem war der Ausflug ziemlich leiwand :D
TÜTE, TÜTE, TÜTE!!!
Liebe Grüße vom Piefken
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