Leider war unsere coole Unterkunft bei Prudence wieder einmal für 5 Nächte ausgebucht gewesen. Wir haben aber irgendwie wieder mal bis zum letzten Moment keine Unterkunft gehabt, aber unsere gute Prudence hat uns gerettet. Eine Kollegin von ihr war nämlich über die Osterfeiertage mit ihrer Familie beim Mount Cook und brauchte noch jemand, der ihnen die Katze füttert. Ein Glück also für uns. Das Haus war ein bisschen wo anders und leider auch weiter weg von meiner Arbeit, daher musste ich 20 Minuten zum Bus laufen und dann noch 30min Bus fahren. Ganz schön zach, aber immerhin hatten wir eine Bleibe und das um nur 10$/ Nacht. Noch dazu waren wir beide mit arbeiten beschäftigt, ich war jeden Tag im Motel putzen und Flo war auch bei der Autovermietung, also war das echt mehr als in Ordnung. Die Familie war aber auch sehr lieb, eine Ehepaar mit drei Mädels, die Älteste war 12 glaube ich. Sie hatten eben auch eine Katze, das Haus war recht schmutzig und angeräumt, für Flo also gar nicht gut. Seine Katzenhaarallergie war echt heftig teilweise. Deswegen haben wir sie halt oft weggejagt, wir wollten sie halt von ihm fernhalten, und ich glaub das hat ihr nicht gefallen. Ich hab sie 3 Tage nicht gesehen und dann als die Familie wieder da war, kam sie plötzlich wieder an. Auch das Futter war nie ganz aufgegessen, ich glaub sie hat sich Reste aufgehoben, falls wir Gemeinen sie nicht füttern sollten :D
Nach 5 Tagen durcharbeiten und Housesitting waren wir dann auch wieder bei Prudence. Am Weg dorthin fuhren wir noch zum Café Berlin, ein deutsches Kaffeehaus, was von zwei deutschen Frauen geführt wird. Dort gibt es leckere Sachen, wie Bratwurst, frische Bretzeln aus dem Ofen, Sauerkraut etc. Also typische Sachen, dies hier nicht gibt. Und es war soooo gut. Erst da hab ich gemerkt wie sehr mir das abgeht... Sie haben dort auch ein Regal, wo man typische Produkte aus Deutschland/ Österreich kaufen kann, also z.B. Milka Schokolade, Spätzle, etc und vor allem !!!!! Manner Schnitten !!!!! Soo cool und das in Neuseeland :D habs nicht glauben können.
Nach einem ausgiebigen Essen haben wir uns dann auch noch Bretzeln und Wurst gekauft. Es hat uns dort so gut gefallen, dass wir paar Wochen später nochmal dort waren! :)
Einen anderen Tag waren wir auch noch im botanischen Garten, es war wirklich sehr hübsch dort und wir machten einen schönen Spaziergang.
Zu dem Zeitpunkt hatte Gustav bereits einen Interessenten. Ein Typ in unserem Alter aus Deutschland, der eine Zeit mit seiner Mama gereist ist und jetzt für seine Weiterreise alleine ein Auto kaufen wollte. Gustav war von den beiden bereits begutachtet worden und sie wollten ihn haben :/
Es musste nur noch der WOF (Test, ob alles noch so funktioniert, dass das Auto noch auf der Straße fahren darf ) gemacht werden. Also ging Flo noch am nächsten Tag zur Autowerkstatt und bekam aufgrund eines kleinen Fehlers erstmal keinen WOF. Aber Gott sei Dank konnte der Mechaniker aus seiner Arbeit noch um wenig Geld den Fehler beheben und Gustav durfte weiterhin auf die Straße. Also wurde er noch am gleichen Tag verkauft. Flo holte die Käufer ab und fuhr zu uns in die Straße, wo wir noch unsere restlichen Sachen herausräumten. Es klingt vielleicht blöd, aber ich war wirklich sehr traurig. Das Auto hatte uns einfach auf unserer ganzen Reise so gut begleitet und so ist einem auch bewusst geworden, dass die Reise bald zu Ende geht. Und wie man mich kennt, musste ich natürlich prompt vor den Käufern heulen, voll peinlich :D
Naja, wenigstens war wieder eine Sache abgehackt und wir mussten uns keinen Stress mehr machen.
Die Tage ohne Auto waren eigentlich voll in Ordnung. Den Großeinkauf hatten wir noch mit Gustav erledigt, einmal hatten wir gratis ein Mietauto von Flos Arbeit und ein Einkaufscenter war auch gleich um's Eck. Ansonsten fuhren wir halt mit dem Bus.
Zum Beispiel gings einen Tag zur Christchurch Gondola. Leider ist sie aber aus irgendeinem Grund genau an dem Tag nicht gefahren. Also sind wir halt den Berg hinaufgegangen, was zwar natürlich etwas anstrengender aber durchaus machbar war. Das Wetter war wieder einmal sehr fein und auch die Aussicht war hübsch.
Leider waren die von meiner Arbeit etwas doof. Natürlich war ich ihnen immer zu langsam und die komische chinesische Kollegin hat sich aufgeregt, dass sie immer mehr Zimmer als ich machen muss. Ich mein hallo?! Sie ist halt nun mal schneller. Naja. Ich hab halt gemeint, ich tu mein Bestes und es geht nun mal nicht besser. Nach den 5 Tagen arbeiten meinten sie dann sie melden sich noch wann ich nächste Woche kommen soll. Aber natürlich meldete sich niemand. Auf eine Nachricht von mir meinte die Managerin sie meldet sich noch, sie weiß noch nicht. Mein Visum lief aber da schon aus und das haben sie sich natürlich nicht gemerkt obwohl ichs mehrmals gesagt hab. Im Endeffekt hat sie sich dann gar nicht mehr gemeldet, ganz schön doof. Dann war ich halt noch die letzten Tage zuhause, meistens mit Emilie einer anderen Deutschen, die mit ihrem guten Freund Alex mit uns wohnte. Alex war nämlich auch arbeiten und sie war wie ich alleine. Umso mehr hat es mich gefreut, als Laila und Steffi nach Christchurch gekommen sind und wir einen Tag zusammen verbracht haben. Zuerst waren wir auf einem riesen Markt mit gutem Essen und vielen anderen interessanten Ständen. Danach sind wir noch in die Innenstadt gefahren, waren dort in einer Graffiti Ausstellung und sind im Zentrum herumspaziert. War ein echt cooler Ausflug und ich hab mich so gefreut, dass ich wieder mit den Beiden Zeit verbringen konnte. Am Abend sind wir dann noch zu uns gefahren und haben gemeinsam gekocht. Die Mädls haben dann im Endeffekt im Auto in unserer Einfahrt übernachten dürfen und waren dann auch noch am nächsten Tag bei uns. Sie mussten ihr Auto nämlich auch noch schleunigst loswerden, denn schon in paar Tagen ging ihr Flug nach Australien. Gott sei Dank haben sie es aber doch noch im letzten Moment verkaufen können. Einen Tag vor ihrem Abflug haben wir uns dann noch in Christchurch in einem Kaffeehaus getroffen. Na sowas, jetzt reisen alle nach einander ab :(
Flo und ich waren nach unserem Treffen nochmal im Graffiti Museum und dann im Quake City Museum. Dort kann man genaueres über die Erdbeben in und rund um Christchurch erfahren, mit Schwerpunkt auf das Erdbeben 2011. Man konnte viele Bilder, Videos etc sehen. Besonders interessant waren die Erzählungen von Bewohnern und was ihnen an dem Tag passiert ist. Waren echt ganz schön heftige Geschichten dabei, man kann sich sowas eigentlich kaum vorstellen.
Als wir nachhause gekommen sind stand unsere liebe Prudence schon stundenlang in der Küche und machte für uns noch ein Abschiedsessen. Und es war wirklich ein wunderbares typisch neuseeländisches Essen. Es gab: Lamm mit Kartoffeln und Gemüse, Mais, Tomaten mit Käse überbacken und zur Nachspeise gabs noch Apple Crumble. Hat ausgezeichnet geschmeckt und der Abend war wirklich sehr nett und lustig.
Da wir ja wirklich ein längere Zeit in Christchurch verbracht haben, darf natürlich eines nicht fehlen. Fortgehen! :D Flos Arbeitskollege Jake, ist 21, hatte schon öfter die Wochen davor weggehen wollen, aber wenn man am Wochenende arbeiten muss, geht das halt schwer. Der gute Jake war nämlich von Flo ziemlich angetan und das hat er ihm mehr als deutlich gezeigt. Generell hat er sich äußerst schwul verhalten. Am Anfang wusste Flo nicht ob das nur ein Scherz ist, doch dann wurde es gruselig. Als wir nämlich kein Auto hatten, hat Jake ihn immer zur Arbeit mitgenommen und die Fahrt hat meinen Armen ziemlich verstört. Anmachsprüche, eigenartige Bemerkungen, Klappse auf den Hintern und sonstiges Betouchen. Mein Lieblingsspruch ist immer noch: "Am liebsten hab ich, wenn du dich beim staubsaugen ins Auto bückst". Das hat mich, Prudence und vor allem Fuad sehr erheitert. Jetzt musste der arme Flo sich auch noch täglich Fuads Bemerkungen ertragen :D
Irgendwie wars aber schon lustig. Jedenfalls hat Flo ihm aber dann doch deutlich zu spüren gegeben, dass er das nicht so toll findet und dann scheint Jake auch ein ganz netter Typ gewesen zu sein.
Gut war auch, dass er uns zum Fortgehen von zuhause mit dem Auto abgeholt hat und bereits einen Club für uns ausgesucht hatte. Wir mussten uns also um nichts kümmern. Schon beim Einsteigen ins Auto war mir sofort klar, dass er nur schwul sein kann. Bei der Frage ob Lady Gaga für mich okay wäre und er das Lied dann auf höchste Lautstärke aufgedreht hatte, bestätigte sich meine Annahme. Von den Parfums im Auto und seiner Art zu reden ganz zu schweigen.
Jedenfalls hat er aber wirklich okay gewirkt. Wir fuhren noch Freundinnen von ihm abholen, tranken dort noch etwas Wein, bis es dann in den Club ging. Die Freundinnen Nicole and Julia waren auch lieb. Der Club war ziemlich cool, kein Eintritt und besonders gefallen hat mir, dass die Hälfte ohne Dach war und man nicht von der Hitze erdrückt worden ist. Auch die Musik war meistens gut, also waren wir bestens gelaunt. Mit der Zeit kamen noch andere Leute zu unserer Gruppe, mit einem Mädchen aus Westport hab ich mich besonders gut unterhalten. Unter anderem war da auch ein ziemlich schmieriger Typ dabei, der sich zuerst meistens mit Jake unterhielt. Dieser war sichtlich angetan, doch es stellte sich heraus, dass der Typ doch eher ein Auge auf Julia geworfen hat. Er kam immer und immer wieder mit einer Flasche Sekt, sie konnte gar nicht mehr. Da haben wir ihr natürlich gerne geholfen :D
Den armen Jake hat das Ganze ziemlich traurig gemacht und schon bald wollte er nachhause, da er auch am nächsten Tag arbeiten musste. Ich wäre noch gerne geblieben, aber das ist natürlich verständlich. Aber nun wollte der komische Typ auf keinen Fall von Julias Seite weichen und obwohl Jake mehrere Male erwähnt hatte, dass das Auto voll sei, wollte er nicht gehen und stieg ernsthaft in den Kofferraum. Dort waren aber die Lautsprecherboxen platziert und die Musik lief natürlich auf voller Lautstärke, zusätzlich haben auch noch die Mädels mitgesungen, oder naja, wohl eher gekreischt :D es war so ziemlich die lustigste Autofahrt! Ich weiß nicht, ob der Typ noch hören kann..
Nachdem die 3 ausgestiegen waren, lästerte Jake noch ordentlich über den Typen, er war eindeutig enttäuscht.
Auf jeden Fall war es für uns ein wirklich gelungener Abend! :)
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