Freitag, 27. Mai 2016

Wwoofing Stelle in Portobello auf der Otago Peninsula

Da mein Arbeitsvisum ja leider schon seit Anfang April abgelaufen ist, haben wir beschlossen statt arbeiten zu wwoofen, da das auch ohne Arbeitsvisum möglich ist.
Bei unserer Reise durch Neuseeland waren wir unter anderem ja auch zwei Tage in Dunedin gewesen, aber das Wetter war schlecht und die Zeit zu knapp, um noch die Halbinsel Otago Peninsula zu besichtigen. Da wir aber gehört haben es soll dort schön sein und uns auch die Stadt Dunedin sehr gefallen hatte, wollten wir noch einmal dorthin zurückkommen. Also haben wir uns schon eine Zeit vorher für Stellen in und rund um Dunedin beworben. So sind wir dann auf Stefanie gekommen, die im kleinen Örtchen Portobello auf der Otago Peninsula wohnt. Sie brauchte jemanden der ein paar Tage auf ihr Haus aufpasst und ihr im Garten hilft, also hat sie uns angeboten für zwei Wochen zu bleiben.  Für uns also perfekt. So sind wir dann mit dem Bus wieder von Christchurch nach Dunedin gefahren. Von dort aus fährt man dann mit einem anderen Bus nach Portobello. Leider war diese Busfahrt auf die Halbinsel nicht gerade die Billigste, aber was soll man tun.
Bei Stefanie angekommen, war sie erstmal gar nicht da, aber sie ließ das Haus offen und wir konnten gleich unser Zimmer beziehen und uns im Haus und im Garten umsehen. Der Garten ist wahnsinnig groß, sie hat jede Menge Bäume, Pflanzen, einen Gemüsegarten, Hühner und Enten. Außerdem sieht man vom Haus aus aufs Meer, was echt schön ist. Als wir aber einen genaueren Blick ins Haus wagten, war schnell klar, dass wir die nächsten zwei Wochen wohl in einer Messibude verbringen würden. Wie in den meisten neuseeländischen Haushalten wurde auch dort leider kein Wert auf Sauberkeit gelegt. Es war mehr als sichtbar, dass da wohl monatelang nicht gesaugt wurde, obwohl zwei Katzen und manchmal ein Hund im Haus leben. Außerdem war alles irgendwo hingestellt, Berge von Papiermüll waren gestapelt. Der ganze Staub und Katzenhaare waren auch für den armen Flo mit seiner Allergie gar nicht angenehm, Gott sei Dank hat er gute Allergietabletten gefunden. Unsere Zimmer war ganz okay, wenn auch natürlich mit jede Menge unnötigem Zeug vollgestapelt. Am Abend ist dann auch Stefanie und ein anderer deutscher Wwoofer gekommen und es gab echt gutes Chilli zum Abendessen. Stefanie arbeitet als Hebamme, ihr größtes Hobby sind aber die Hühner, mit denen sie auf Wettbewerbe geht. Ihr ganzes Vorzimmer ist voller Urkunden :D Außerdem verarbeitet sie gerne die Ernte vom Garten oder der Farm indem sie Marmelade, Dressing etc selbst zubereitet. Finde ich sehr cool!
Ihr anderes Hobby ist Bauchtanzen und Röcke dafür nähen. Nicht zu vergessen ist ihre, kein Scherz, Leidenschaft für Facebook. Den ganzen Tag checkt sie was es neues gibt, postet immer Fotos oder teilt Artikel. Wie haben natürlich ihr Profil angeschaut und es waren ohne zu übertreiben jeden Tag 5 neue Posts. Ein Post hat uns besonders schockiert. Ein Foto von Wwoofern, die für sie gearbeitet haben und die Kommentare. Eine Frau fragte, wie das abläuft, also was die Wwoofer bekommen,damit sie da arbeiten. Ihre Antwort- ich zitiere: "You just feed them and give them a bed and they work for you". Das fanden wir echt heftig. Eine andere meinte auch, dass ihre Helfer nicht taff genug waren und die Working attitude gefehlt hat. Klingt alles, als wären Wwoofer für sie nur billige Arbeiter.
Naja, Facebook hat eben bei ihr Priorität, da hat man halt wenig Zeit für die Arbeiten im Haushalt. Die Gute ist also immer sehr beschäftigt.


Am ersten Abend war es wirklich so kalt im Haus, generell hatte es im Durchschnitt meistens nur 14-17 Grad. Aber sie meinte zu mir, es wäre heute eh warm. Okay, anscheinend hat sie kein Kälteempfinden. Am nächsten Tag sind wir nochmal in die Stadt gefahren, um alles einzukaufen, wenn Stefanie nicht für uns kocht. Außerdem haben wir noch billig ein Fahrrad ersteigert, um uns auf der Insel etwas umzuschauen. Stefanie hatte nur ein kaputtes Fahrrad, was aber schnell wieder gerichtet war, also hatten wir dann zwei. Komischerweise wollte sie die ersten paar Tage gar nicht, dass wir arbeiten, aber gut, darüber kann man nicht klagen :D Leider hat sie aber oft Gemüse gekocht was mir gar nicht geschmeckt hat. Sie war ganz geschockt, dass ich Gemüse nicht esse, aber paar Sachen ess ich ja doch, dann war sie wieder beruhigt. Meistens gab’s dazu Fleisch von der Farm ihres Mannes. Zur Nachspeise meistens Apple Crumble mit Eis, das war echt ein Traum!! Der war so gut.

Als sie dann weggefahren ist, war glaub ich meine erste Reaktion staubsaugen und Staub wischen. Dann haben wir auch noch die schlimmste Unordnung beseitigt, den Ofen eingeheizt und so wurde es dann eigentlich ganz gemütlich und wohnlich. Die Tage alleine im Haus waren entspannt, wir haben zum Beispiel Dinge wie Videos aussortieren erledigt. In der Früh und am Abend wars dann unsere Aufgabe die Hühner zu füttern, was auch nicht sehr schwierig war. Und um die Katzen mussten wir uns auch kümmern, wobei die eine immer nervig kuschlig war und einfach nicht aus unserem Zimmer kommen wollte. Katzen wurden im Haus generell anscheinend wie Menschen behandelt, sie waren oft bei oder auch am Tisch. Naja..  Jedenfalls ist dann auch ihr Mann Bob gekommen, der meistens auf einer Farm eine Stunde entfernt ist. Dort hat er auch jede Menge Tiere. Er meinte er ist froh, wenn er sein Ding machen kann und sie ihn nicht dauernd kontrolliert. Er ist auch wirklich ein cooler Typ, hat sich immer mit uns unterhalten, war großzügig und lustig. Für drei Tage hatten wir auch noch seine Hündin Lily da gelassen, wir sind auch brav mit ihr Gassi gegangen. Sie war wirklich ein süßes Tier.
Als Stefanie wieder zurück gekommen ist, wurde uns dann auch deutlich, was Bob mit dauernd kontrolliert werden meinte. Jedes Mal wenn wir in der Küche waren, ist sie hergekommen und wollte sehen was wir tun. Einmal hatte ich sogar eine kleine Diskussion mit ihr. Obwohl sie drei Räume zur Verfügung hatte um am Laptop zu arbeiten hat sie trotzdem den ganzen Esstisch mit ihrem Papierkram voll geräumt, war etwas unangenehm wenn man daneben essen wollte. Für die letzten 5 Tage war noch Arbeit für uns angesagt. Zuerst Unkraut jäten, dann wollte sie dass wir ihren in sich zusammen gefallenen Holzunterstand wieder neu Aufbauten. Eine Challenge mit 100 Jahre altem morschen Holz und komplett gerosteten Metallplatten. Das Werkzeug war auch einfach irgendwo hingeschmissen, der Akkuschrauber nicht aufgeladen und wir nicht die richtige Scheibe für die Flex, das heißt wir mussten die Metallplatten mit einer Zange zuschneiden. Das war mega anstrengend und wir fragten uns so oft, warum man nicht einfach das richtige Werkzeug kaufen kann?!
Flo machte das Zusammenbauen trotzdem recht großen Spaß und ich fands auch ganz lustig, wenn auch anstrengend. Das Ergebnis kann sich auch bei den Umständen durchaus sehen lassen.
Die anderen Tage mussten wir einmal den Hühnerstall ausmisten und wieder Stroh hinein geben, war nicht meine Lieblingsarbeit aber okay.
Außerdem haben wir wirklich jeden Tag das komplette Geschirr gewaschen. Aus Höflichkeit haben wir am ersten Tag begonnen, das Geschirr zu waschen, ist doch selbstverständlich. Der andere Wwoofer hat nicht einmal den Finger gerührt. Dann dachte sie anscheinend wir sind ihre neuen Abwäscher und hat uns immer ihr ganzes Geschirr hingestellt. Wenn das Fertige trocken war hat sies auch nie weggeräumt, wir haben einfach alles gemacht. Einer von uns ist oft 40min gestanden und sie hat sich nicht einmal bedankt. War echt ärgerlich..


Am Nachmittag haben wir dann einmal einen Ausflug nach Dunedin gemacht, sind ins Kino gegangen um uns den neuen Dschungelbuch Film anzuschauen.
Einen anderen Tag sind wir mit den Fahrrädern zu Allans Beach gefahren, ein wirklich wunderschöner Sandstrand, wo man manchmal sogar Seelöwen sehen kann. Die Fahrt dahin war ordentlich anstrengend es ging meistens wirklich steil bergauf. Nach ungefähr 40min sind wir dann angekommen und es war schon späterer Nachmittag. Der Strand war echt wunder wunder schön, es war irgendwie neblig und deswegen hats echt magisch ausgesehen. Bei unserem Spaziergang am Strand haben wir natürlich auch einen fetten Seelöwen gesehen, der gemütlich herum gelegen ist. Nicht schlecht so ein Leben! :)
Mit der Zeit ist auch der Sonnenuntergang langsam gekommen und dann wars noch schöner, wir sind aus dem Staunen gar nicht mehr rausgekommen. Und dann wäre fast noch ein Unglück passiert. Wir wollten ein Foto von uns machen, haben meine Kamera mit dem Stativ auf den Boden gestellt. Wird schon keine Welle kommen. Falsch gedacht! Auf einmal ist eine ordentliche Welle drauf zugekommen. Ich bin wie eine Irre hingelaufen und konnte sie Gott sei Dank grad noch retten. Sie war nur ganz wenig nass. Meine Schuhe hingegen waren komplett nass, aber mein Baby war geredet!!
Am Rückweg habe ich glaub ich den schönsten Sonnenuntergang meines Lebens gesehen. Der Weg führte in eine Bucht wo durch die Flut bereits schon Wasser war. Der Himmel war so schön und das ganze hat sich auch noch im Wasser gespielt. Wahnsinn! Ich konnte gar nicht aufhören Fotos zu machen und vor lauter Staunen sind wir beim zurückfahren schon in die Dunkelheit gekommen. War ein toller Ausflug.
Einen anderen Tag sind wir noch zu einem weiter entfernten Strand gefahren, dort hin gings fast nur bergauf, das war echt heftig. Der Strand war wirklich ewig und auch sehr schön. Der Rückweg war dafür dann echt ein Spaß.
Ein anderes Mal fuhren wir noch zur Marine Station Nähe Portbello, war auch hübsch. Das war dann schon einer unseren letzten Tage.
Am Tag der Abreise gab es leider noch ein kleines Ärgernis. Da unser Bus um 1 Uhr mittags zurück ging, haben wir logischerweise nicht mehr gearbeitet. Dann beim Frühstück meinte Stefanie plötzlich ob wir denn keine Zeit mehr zu arbeiten hatten. Was?!? Wir reisen doch ab und am Abreisetag muss man nicht mehr arbeiten, das war für uns ganz normal und war auch bei den anderen Stellen so. So dreist von ihr.
Ich war so schockiert, ich konnte gar nichts sagen, sondern hab ihr nur einen sehr bösen Blick zugeworfen. Sofort bin ich vom Tisch aufgestanden, mir ist jeglicher Appetit vergangen. Flo erklärte, dass wir ja nicht mehr dort schlafen. Aber wir essen noch Frühstück,meinte sie. Nur Toast, Ei und Marmelade haben wir gegessen. Wie kann man nur so kleinlich und geizig sein.
Flo wollte dann wissen, ob alle ihre Wwoofer noch arbeiten bevor sie abreisen. Nein, meinte sie, aber sie machen noch das Bett und saugen das Zimmer.
Warum sagt sie das nicht gleich?? Ist doch kein Problem. Das haben wir dann also gemacht und dann war sie eh zufrieden. Beim Verabschieden hat sie sich dann auch wirklich ordentlich bedankt, also gut. Wir waren froh, wieder weg zu sein.
Alles in allem wars es trotzdem echt eine schöne Zeit und eine neue Erfahrung.
Zurück in Christchurch hat uns Prudence von der Busstation abgeholt und heim gebracht. Ich hab mich so gefreut sie zu sehen, mit ihr versteh ich mich einfach. Es war wie nachhause kommen, also ein echt schönes Gefühl.
:)

Samstag, 7. Mai 2016

Weiter geht's nach: Hamner Springs und Kaikoura mit Zwischenstopp Christchurch

Wir hatten zwar schon so gut wie alles in Neuseeland gesehen, aber eben noch nicht ganz. Hamner Springs und Kaikoura standen noch auf der Liste. Gustav ist ja schon weg und da nach Hamner leider kein Bus fährt, mussten wir uns für die zwei Tage noch ein Auto mieten. Da Flo ja bei der Autovermietung gearbeitet hat, war das natürlich kein Problem und wir konnten sogar zum halben Preis mieten. Hamner Springs ist so ein Art Kurort würde ich sagen. Ich fands auf jeden Fall sehr hübsch dort. Kleine Häuschen, viele dichte Bäume, hat mich fast an einen kleinen Ort zuhause am Land erinnert. Klein aber fein. Hamner ist aber vor allem für sein Spa Area und Pools bekannt. Es gibt mehrere kleine und große Pools im Freien, die meisten sind schön warm und man kann dort super entspannen. Wir haben also dort einige Stunden verbracht, eine Nacht im Hostel übernachtet und sind am nächsten Tag nach einem kurzen Spaziergang wieder zurück nach Christchurch gefahren. War sehr entspannt und schön dort.
Da wir in Neuseeland leider immer noch keinem Kiwibird gesehen hatten, gingen wir in Christchurch noch ins Wildlife Reserve. Dort gabs wirklich vieeel Wildlife. Bei Aalen angefangen bis Affen, Wallabies, jede Menge Vögel, ein kleiner Bauernhof mit Schweinen etc, das Kiwihouse und noch vieles mehr. Die Tiere konnte man auch oft streicheln und füttern. Es war eigentlich ganz nett, nur die freilaufenden Vögel haben mich wieder einmal sehr beunruhigt. Die Wallabies waren so süß, ich wollte sie streicheln, aber dauernd kam ein nerviger großer Strauß her und ich musste weglaufen :D Trotzdem hatten wir jede Menge Spaß und hätten fast die Zeit übersehen. Unter 1000 Vögel eingesperrt, das hätte mir gerade noch gefehlt. Also sind wir dann schnell zum Kiwihouse, wo es dunkel ist, da Kiwis nachtaktiv sind. Und da konnten wir sogar einen entdecken, so süß kuschelig schauen die aus und der Schnabel ist echt cool. So, also wär das auch noch geschafft!
Am nächsten Tag hätte dann der Bus nach Kaikoura gehen sollen, aber wir haben zu spät gebucht und der Bus war bereits ausgebucht :(
Im Endeffekt sind wir aber dann draufgekommen, dass wir uns sowieso um einen Tag verplant hatten, also wars halb so schlimm. Das Hostel in Christchurch hatte auch noch was frei und das in Kaikoura konnte ich auch noch umbuchen. Auch das Whale Watching war erst für den darauffolgenden Tag gebucht. Zum Glück!
Also sind wir dann am nächsten Tag noch ins Canterbury Museum gegangen.War recht cool dort, vor allem das Paua Shell Haus. Eine Ehepaar aus dem Süden der Südinsel hatte früher in dem Haus gewohnt und die Wände voll mit polierten Paua Shells beklebt. Hat so lustig ausgeschaut, echt verrückt auf welche Ideen die Leute kommen. Man konnte deren Haus sogar damals besichten, obwohl sie immer noch da gewohnt haben. Jedenfalls ist das Ehepaar aber vor einigen Jahren gestorben, deswegen wurde das Haus jetzt ins Museum verlegt. Auch die anderen Ausstellungen waren interessant, man konnte vieles über die Region Canterbury erfahren. Danach sind wir nochmal durch die Innenstadt spaziert und haben ehemalige Gebäude, die damals beim Erdbeben zerstört worden sind, aufgesucht. Besonders arg war ein fünfstöckiges Center, was damals gänzlich in sich zusammen gefallen ist. Das Gebäude ist heute nicht mehr zu sehen, da einige Leute darin gestorben sind und man die Angehörigen durch die Überreste nicht daran erinnern wollte. Sie haben also alles weggeräumt, aber die Fläche als Gedenkstätte freigelassen.

Am nächsten Tag ging dann um 7 in der Früh (warum tut man der Menschheit sowas an?!?!) der Bus nach Kaikoura. Leider hatten wir davor keine ruhige Nacht, da bis ungefähr 2 Uhr in der Nacht ein Handy vibriert hat. Das ganze Zimmer war wach, bis Flo dann endlich irgendwann das Übeltäter Handy gefunden hatte. Na super, also nur knappe 4 Stunden Schlaf. Dem entsprechend war ich auch am nächsten Tag nicht in der besten Laune, doch das änderte sich schnell. Wir hatten nämlich an dem Tag unsere Whale Watching Tour mit dem Boot gebucht. Die Fahrt war richtig cool und die durch die Wellen voller Action. Und kaum 10 Minuten auf See war schon der erste Wal zu sehen.
Ich hab meinen Augen nicht trauen können! So ein großes Ding! Wahnsinn! Ich muss sagen ich war wirklich fasziniert, man hört zwar, dass Wale im Durchschnitt 17 Meter groß sind, aber man kann sich das erst vorstellen, wenn man es sieht. Insgesamt haben wir 5 Wale gesehen, 4 Pottwale und einen Buckelwal. Natürlich auch noch einige Robben und sogar einen kleinen Hai. Die Bootsfahrt war einfach cool, da wir meistens draußen gestanden sind und das Boot so schnell über das Meer gefahren ist. Durch den Wind und das unendlich weite Meer, hatte ich ein wunderbares Gefühl der Freiheit. Es war echt schön und ich war sehr froh, dass wir diese Tour gemacht haben. Nachher sind wir dann wieder zurück in unser Hostel. Auch dort war es sehr nett, ein buntes kleineres Haus. Es war einfach viel persönlicher dort, als in größeren Hostels und man kommt schneller mit anderen ins Gespräch. Zuerst lernten wir dort Dirk, wie der Name schon sagt natürlich ein Deutscher, kennen. Man merkt sofort am Verhalten und dem Akzent, dass er deutsch ist. Ich schätze er ist 30- 40 Jahre alt. Er ist ein wirklich geselliger, cooler Typ, der offen ist und viel reist und begeistert ist. Besonders cool fanden wir, dass er sich wirklich jeder Altersgruppe anpassen kann und nie komisch rüberkommt. Er war wirklich nie alleine, immer mit Leuten. Wir kamen also an dem Abend mit Leuten aus den USA ins Gespräch, was sehr nett war, aber ich war dann schon so müde, dass ich mich kaum am Gespräch beteiligen konnte. Also gingen wir bald in unser "awesome dorm" schlafen. Was daran awesome sein soll ist uns bis heute ein Rätsel, die Wände waren nur bunter, es war außerhalb des Haupthauses und das wars. Zusätzlich war der Geruch darin weniger awesome. Naja. Für die nächste Nacht haben wir dann auch Zimmer gewechselt.

Für den nächsten Tag war dann ein Ausflug 25km weiter geplant. Wir haben gehört dort sollen Babyrobben sein. Und das durften wir auf keinen Fall verpassen. Doch wie dort hinkommen ohne Auto? Richtig! Wie in Neuseeland das so üblich ist natürlich hitchhiken. Also haben wir uns ein Schild gebastelt und gewartet. Und keine 10 Minuten später, ist schon eine Französin stehen geblieben und hat uns mitgenommen. Sie wollte zufällig nämlich auch genau dort hin, hat sich also perfekt ergeben und sie war auch sehr nett. Die Babyrobben waren bei und rund um einen Wasserfall, wo die Mütter sie hinbringen, während sie auf Jagd im Meer sind, welches sich gleich auf der anderen Straßenseite befindet. Man kann es sich also wie einen Robbenkindergarten vorstellen und so ist es auch. Beim Wasserfall planschten ungefähr 20 kleine Robben herum, es war einfach so lustig zu beobachten. Die Kleinen sind einfach so süß, neugierig und keineswegs scheu. Man kann sie wirklich hautnah beobachten und man hat das Gefühl sie genießen das auch richtig :)
Weil sie einfach so witzig und süß waren, haben wir sie echt ewig beobachtet und dann mussten wir uns noch jemanden suchen, der uns wieder mit nach Kaikoura nimmt. Gott sei Dank hat uns bald eine Neuseeländerin mit ihrer schottischen Verwandten mitgenommen. Sie meinte man müsste vorsichtig sein, wenn man mitnimmt, aber uns kann man schon mitnehmen. War auch sehr nett mit ihr zu tratschen. Zurück in der Stadt noch ein Eis, dann ins Hostel und am Abend wollten wir noch einmal gut Abendessen, Flo wollte noch Muscheln essen. Also waren wir dann in einem echt guten Lokal, wo ich Fishburger gegessen hab und Flo seine Muscheln. War sehr lecker und schön dort! Zurück im Hostel hat Dirk dann mit Franzosen Bier getrunken und uns auch dazu eingeladen, später sind wir dann noch mit denen allen in ein Pub gegangen. Dort waren noch andere Leute, alle Franzosen, war auch sehr lustig dort.
Ein gelungener Tag!
Am letzten Tag in Kaikoura wollten wir eigentlich den Küsten Wanderweg machen, aber wir haben schon zum Beginn der Wanderung 2 Stunden gebraucht, also ging sich das leider nicht mehr aus. War aber trotzdem schön. Lustig war auch das mitten am Weg in der Sonne eine dicke Robbe gelegen ist und den ganzen Weg versperrt hat, so ein faules Ding :D
Beim Rückweg waren wir dann noch bei einem kleinen Fischstand Fisch essen und sind dann zurück zum Hostel und dann mit dem Bus zurück nach Christchurch. In unserem Hostel hat uns dann noch Meli und eine Freundin besucht, war lustig sie wieder zu treffen und zu hören, was sie so erlebt hat.
Dann noch eine Nacht im 8 Bett Zimmer bis am nächsten Tag in der Früh die Busfahrt weiter nach Dunedin ging..

Samstag, 23. April 2016

Christchurch Teil 3 - Ausflüge und Treffen, Housesitting, Verkauf Gustav und vieles mehr

Leider war unsere coole Unterkunft bei Prudence wieder einmal für 5 Nächte ausgebucht gewesen. Wir haben aber irgendwie wieder mal bis zum letzten Moment keine Unterkunft gehabt, aber unsere gute Prudence hat uns gerettet. Eine Kollegin von ihr war nämlich über die Osterfeiertage mit ihrer Familie beim Mount Cook und brauchte noch jemand, der ihnen die Katze füttert. Ein Glück also für uns. Das Haus war ein bisschen wo anders und leider auch weiter weg von meiner Arbeit, daher musste ich 20 Minuten zum Bus laufen und dann noch 30min Bus fahren. Ganz schön zach, aber immerhin hatten wir eine Bleibe und das um nur 10$/ Nacht. Noch dazu waren wir beide mit arbeiten beschäftigt, ich war jeden Tag im Motel putzen und Flo war auch bei der Autovermietung, also war das echt mehr als in Ordnung. Die Familie war aber auch sehr lieb, eine Ehepaar mit drei Mädels, die Älteste war 12 glaube ich. Sie hatten eben auch eine Katze, das Haus war recht schmutzig und angeräumt, für Flo also gar nicht gut. Seine Katzenhaarallergie war echt heftig teilweise. Deswegen haben wir sie halt oft weggejagt, wir wollten sie halt von ihm fernhalten, und ich glaub das hat ihr nicht gefallen. Ich hab sie 3 Tage nicht gesehen und dann als die Familie wieder da war, kam sie plötzlich wieder an. Auch das Futter war nie ganz aufgegessen, ich glaub sie hat sich Reste aufgehoben, falls wir Gemeinen sie nicht füttern sollten :D

Nach 5 Tagen durcharbeiten und Housesitting waren wir dann auch wieder bei Prudence. Am Weg dorthin fuhren wir noch zum Café Berlin, ein deutsches Kaffeehaus, was von zwei deutschen Frauen geführt wird. Dort gibt es leckere Sachen, wie Bratwurst, frische Bretzeln aus dem Ofen, Sauerkraut etc. Also typische Sachen, dies hier nicht gibt. Und es war soooo gut. Erst da hab ich gemerkt wie sehr mir das abgeht... Sie haben dort auch ein Regal, wo man typische Produkte aus Deutschland/ Österreich kaufen kann, also z.B. Milka Schokolade, Spätzle, etc und vor allem !!!!! Manner Schnitten !!!!! Soo cool und das in Neuseeland :D habs nicht glauben können.
Nach einem ausgiebigen Essen haben wir uns dann auch noch Bretzeln und Wurst gekauft. Es hat uns dort so gut gefallen, dass wir paar Wochen später nochmal dort waren! :)
Einen anderen Tag waren wir auch noch im botanischen Garten, es war wirklich sehr hübsch dort und wir machten einen schönen Spaziergang.

Zu dem Zeitpunkt hatte Gustav bereits einen Interessenten. Ein Typ in unserem Alter aus Deutschland, der eine Zeit mit seiner Mama gereist ist und jetzt für seine Weiterreise alleine ein Auto kaufen wollte. Gustav war von den beiden bereits begutachtet worden und sie wollten ihn haben :/
Es musste nur noch der WOF (Test, ob alles noch so funktioniert, dass das Auto noch auf der Straße fahren darf ) gemacht werden. Also ging Flo noch am nächsten Tag zur Autowerkstatt und bekam aufgrund eines kleinen Fehlers erstmal keinen WOF. Aber Gott sei Dank konnte der Mechaniker aus seiner Arbeit noch um wenig Geld den Fehler beheben und Gustav durfte weiterhin auf die Straße. Also wurde er noch am gleichen Tag verkauft. Flo holte die Käufer ab und fuhr zu uns in die Straße, wo wir noch unsere restlichen Sachen herausräumten. Es klingt vielleicht blöd, aber ich war wirklich sehr traurig. Das Auto hatte uns einfach auf unserer ganzen Reise so gut begleitet und so ist einem auch bewusst geworden, dass die Reise bald zu Ende geht. Und wie man mich kennt, musste ich natürlich prompt vor den Käufern heulen, voll peinlich :D
Naja, wenigstens war wieder eine Sache abgehackt und wir mussten uns keinen Stress mehr machen.

Die Tage ohne Auto waren eigentlich voll in Ordnung. Den Großeinkauf hatten wir noch mit Gustav erledigt, einmal hatten wir gratis ein Mietauto von Flos Arbeit und ein Einkaufscenter war auch gleich um's Eck. Ansonsten fuhren wir halt mit dem Bus.
Zum Beispiel gings einen Tag zur Christchurch Gondola. Leider ist sie aber aus irgendeinem Grund genau an dem Tag nicht gefahren. Also sind wir halt den Berg hinaufgegangen, was zwar natürlich etwas anstrengender aber durchaus machbar war. Das Wetter war wieder einmal sehr fein und auch die Aussicht war hübsch.

Leider waren die von meiner Arbeit etwas doof. Natürlich war ich ihnen immer zu langsam und die komische chinesische Kollegin hat sich aufgeregt, dass sie immer mehr Zimmer als ich machen muss. Ich mein hallo?! Sie ist halt nun mal schneller. Naja. Ich hab halt gemeint, ich tu mein Bestes und es geht nun mal nicht besser. Nach den 5 Tagen arbeiten meinten sie dann sie melden sich noch wann ich nächste Woche kommen soll. Aber natürlich meldete sich niemand. Auf eine Nachricht von mir meinte die Managerin sie meldet sich noch, sie weiß noch nicht. Mein Visum lief aber da schon aus und das haben sie sich natürlich nicht gemerkt obwohl ichs mehrmals gesagt hab. Im Endeffekt hat sie sich dann gar nicht mehr gemeldet, ganz schön doof. Dann war ich halt noch die letzten Tage zuhause, meistens mit Emilie einer anderen Deutschen, die mit ihrem guten Freund Alex mit uns wohnte. Alex war nämlich auch arbeiten und sie war wie ich alleine. Umso mehr hat es mich gefreut, als Laila und Steffi nach Christchurch gekommen sind und wir einen Tag zusammen verbracht haben. Zuerst waren wir auf einem riesen Markt mit gutem Essen und vielen anderen interessanten Ständen. Danach sind wir noch in die Innenstadt gefahren, waren dort in einer Graffiti Ausstellung und sind im Zentrum herumspaziert. War ein echt cooler Ausflug und ich hab mich so gefreut, dass ich wieder mit den Beiden Zeit verbringen konnte. Am Abend sind wir dann noch zu uns gefahren und haben gemeinsam gekocht. Die Mädls haben dann im Endeffekt im Auto in unserer Einfahrt übernachten dürfen und waren dann auch noch am nächsten Tag bei uns. Sie mussten ihr Auto nämlich auch noch schleunigst loswerden, denn schon in paar Tagen ging ihr Flug nach Australien. Gott sei Dank haben sie es aber doch noch im letzten Moment verkaufen können. Einen Tag vor ihrem Abflug haben wir uns dann noch in Christchurch in einem Kaffeehaus getroffen. Na sowas, jetzt reisen alle nach einander ab :(
Flo und ich waren nach unserem Treffen nochmal im Graffiti Museum und dann im Quake City Museum. Dort kann man genaueres über die Erdbeben in und rund um Christchurch erfahren, mit Schwerpunkt auf das Erdbeben 2011. Man konnte viele Bilder, Videos etc sehen. Besonders interessant waren die Erzählungen von Bewohnern und was ihnen an dem Tag passiert ist. Waren echt ganz schön heftige Geschichten dabei, man kann sich sowas eigentlich kaum vorstellen.
Als wir nachhause gekommen sind stand unsere liebe Prudence schon stundenlang in der Küche und machte für uns noch ein Abschiedsessen. Und es war wirklich ein wunderbares typisch neuseeländisches Essen. Es gab: Lamm mit Kartoffeln und Gemüse, Mais, Tomaten mit Käse überbacken und zur Nachspeise gabs noch Apple Crumble. Hat ausgezeichnet geschmeckt und der Abend war wirklich sehr nett und lustig.

Da wir ja wirklich ein längere Zeit in Christchurch verbracht haben, darf natürlich eines nicht fehlen. Fortgehen! :D Flos Arbeitskollege Jake, ist 21, hatte schon öfter die Wochen davor weggehen wollen, aber wenn man am Wochenende arbeiten muss, geht das halt schwer. Der gute Jake war nämlich von Flo ziemlich angetan und das hat er ihm mehr als deutlich gezeigt. Generell hat er sich äußerst schwul verhalten. Am Anfang wusste Flo nicht ob das nur ein Scherz ist, doch dann wurde es gruselig. Als wir nämlich kein Auto hatten, hat Jake ihn immer zur Arbeit mitgenommen und die Fahrt hat meinen Armen ziemlich verstört. Anmachsprüche, eigenartige Bemerkungen, Klappse auf den Hintern und sonstiges Betouchen. Mein Lieblingsspruch ist immer noch: "Am liebsten hab ich, wenn du dich beim staubsaugen ins Auto bückst". Das hat mich, Prudence und vor allem Fuad sehr erheitert. Jetzt musste der arme Flo sich auch noch täglich Fuads Bemerkungen ertragen :D
Irgendwie wars aber schon lustig. Jedenfalls hat Flo ihm aber dann doch deutlich zu spüren gegeben, dass er das nicht so toll findet und dann scheint Jake auch ein ganz netter Typ gewesen zu sein.
Gut war auch, dass er uns zum Fortgehen von zuhause mit dem Auto abgeholt hat und bereits einen Club für uns ausgesucht hatte. Wir mussten uns also um nichts kümmern. Schon beim Einsteigen ins Auto war mir sofort klar, dass er nur schwul sein kann. Bei der Frage ob Lady Gaga für mich okay wäre und er das Lied dann auf höchste Lautstärke aufgedreht hatte, bestätigte sich meine Annahme. Von den Parfums im Auto und seiner Art zu reden ganz zu schweigen.
Jedenfalls hat er aber wirklich okay gewirkt. Wir fuhren noch Freundinnen von ihm abholen, tranken dort noch etwas Wein, bis es dann in den Club ging. Die Freundinnen Nicole and Julia waren auch lieb. Der Club war ziemlich cool, kein Eintritt und besonders gefallen hat mir, dass die Hälfte ohne Dach war und man nicht von der Hitze erdrückt worden ist. Auch die Musik war meistens gut, also waren wir bestens gelaunt. Mit der Zeit kamen noch andere Leute zu unserer Gruppe, mit einem Mädchen aus Westport hab ich mich besonders gut unterhalten. Unter anderem war da auch ein ziemlich schmieriger Typ dabei, der sich zuerst meistens mit Jake unterhielt. Dieser war sichtlich angetan, doch es stellte sich heraus, dass der Typ doch eher ein Auge auf Julia geworfen hat. Er kam immer und immer wieder mit einer Flasche Sekt, sie konnte gar nicht mehr. Da haben wir ihr natürlich gerne geholfen :D
Den armen Jake hat das Ganze ziemlich traurig gemacht und schon bald wollte er nachhause, da er auch am nächsten Tag arbeiten musste. Ich wäre noch gerne geblieben, aber das ist natürlich verständlich. Aber nun wollte der komische Typ auf keinen Fall von Julias Seite weichen und obwohl Jake mehrere Male erwähnt hatte, dass das Auto voll sei, wollte er nicht gehen und stieg ernsthaft in den Kofferraum. Dort waren aber die Lautsprecherboxen platziert und die Musik lief natürlich auf voller Lautstärke, zusätzlich  haben auch noch die Mädels mitgesungen, oder naja, wohl eher gekreischt :D es war so ziemlich die lustigste Autofahrt! Ich weiß nicht, ob der Typ noch hören kann..
Nachdem die 3 ausgestiegen waren, lästerte Jake noch ordentlich über den Typen, er war eindeutig enttäuscht.
Auf jeden Fall war es für uns ein wirklich gelungener Abend! :)


Freitag, 22. April 2016

Ausflüge rund um Christchurch nach Akaroa und zum Athurs Pass

Wenn einmal keine Arbeit war, haben wir die Tage genutzt um noch was von der Umgebung zu sehen. Vor allem wollten wir dort hin, wofür das Auto noch gebraucht haben. Denn schon bald muss unser geliebter Gustav verkauft werden, da schon viele Leute kurz vor Abflug ihr Auto nicht losgeworden sind. Den Stress wollten wir uns also ersparen.
Einen Tag gings in den netten Ort Akaroa, der auf der Halbinsel Banks Peninsula liegt. Akaroa ist vor allem durch seinen französischen Flair mit kleinen Geschäften und französischen Cafés direkt am Meer bekannt. Viele Straßennamen sind auf Französisch, es haben sich einige Franzosen dort angesiedelt. Wenn man Glück hat kann man auch ein paar Delfine entdecken. Von Christchurch aus fährt man ungefähr eineinhalb Stunden dort hin. Am Weg haben wir dann noch zwei Hitchhiker mitgenommen, ein Pärchen aus Frankreich. Die Beiden waren echt nett und wir hatten nette Gespräche. Sie haben sich auch ein bisschen auf Französisch mit mir unterhalten. War gar nicht so einfach, ich hab mich einfach schon so ans Englisch sprechen gewöhnt. In Akaroa angekommen sind wir dann durch den Ort spaziert, haben uns Fish and Chips gekauft und haben uns ans Meer gesetzt. War wirklich sehr hübsch dort und das Wetter war auch super :)

Einen weiteren Tagesausflug machten wir Richtung Athurs Pass, eine Straße die von der Ostseite zur Westcoast hinüber geht. Das Besondere daran ist die schöne Landschaft, die man während der Autofahrt bewundern kann. Es gibt auch einen Ort der Athurs Pass heißt, von dem aus ein paar Wanderungen gehen, aber viel mehr ist da auch nicht wirklich. Am Weg dahin sind wir noch in Springfield beim riesen Donut auf einem Spielplatz stehengeblieben. War ganz lustig für ein Foto und daneben gabs auch ein Café mit selbstgemachten Donuts, ein Traum waren die!
Bisschen weiter kommt dann Castle Hill, ein Hügel mit verstreut liegenden Felsblöcken aus Kalkstein. Die erinnern entfernt an eine alte, heruntergekommene Burg, daher "Castle". Dort wars wirklich sehr cool, wir sind sicher über eine Stunde dort herumflaniert,geklettert und haben eine Menge Fotos gemacht, weils so toll ausgeschaut hat. Später sind wir dann noch weiter bis zum Ort Athurs Pass gefahren und die Lamdschaft war wirklich wahnsinnig toll!
War auch ein super Ausflug :)

Sonntag, 10. April 2016

Christchurch die 2.- zurück bei Prudence, Arbeiten, Fuads Birthday, Treffen mit Freunden,..immer volles Programm bei uns

Zurück bei Prudence haben wir uns sehr gefreut, wieder da zu sein. Jetzt war für die nächsten Wochen erstmal arbeiten angesagt. Also hab ich mich zusätzlich dann auch noch bei der OneStaff Agentur angemeldet. Sie vermitteln dort immer wieder Jobs für ein paar Tage, die recht einfach sind, also wofür man nicht viel können oder Vorwissen haben muss. Die Anmeldung dort war auch eine sehr lustige Angelegenheit. Man bekommt einen Termin und muss sich dann ein Video anschauen, wo man auf die Gefahren und Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz hingewiesen wird. Ein sehr langes übertriebenes Video, wo sich Leute grausliche Wunden beim Arbeiten zuziehen, soll anscheinend vor waghalsigem Verhalten abschrecken. Dazu musst du auch dann Quizfragen beantworten, deren Ergebnis aber keinen interessiert. Danach hat man dann sozusagen ein "Bewerbungsgespräch". Ich wurde also in einen Raum gebeten und hatte dann dort mein Gespräch. Ich würde es aber eher als Girlies Talk im Kaffeehaus bezeichnen :D Ich hab nur bissi mit den beiden getrascht, als Österreicherin war ich anscheinend was besonderes (hatten sie vorher noch nie) und wir haben uns über alles mögliche unterhalten und gelacht. Später wurde ich auch schon von der einen angerufen, dass sie einen Job für mich haben. Dann arbeitete ich 3 Tage in einer Verpackungsfabrik. Meine Aufgabe war Mehl, Gewürze, Kerne, etc. auszuwiegen, mit einer Maschine verschließen, in kleine Säckchen zu packen, abzählen, in Kartons verpacken, Labeln und beschriften. Die Leute dort waren äußerst entspannt, der Boss war wirklich lieb und die Arbeit war schwer in Ordnung. Blöd war, dass es wirklich langwierig war (von 8 bis 5) und es leider wirklich weiter weg von zuhause war. Flo wollte mich dann auch nicht immer hinbringen bzw. abholen, weil das für ihn durch den Berufsverkehr 2 Stunden extra Autofahren am Tag war. Gott sei Dank war dort auch noch eine andere Deutsche, die in Wien studiert hat, so war ich nicht alleine. Wir haben uns dann geeinigt, dass Flo uns hinbringt und uns jemand von ihr abholt. War dann eine gute Lösung. Die anderen Arbeitskollegen waren auch echt okay, wenn auch eine mich anscheinend nicht so mochte und die andere Deutsche lieber hatte. Bei einer kleinen Auseinandersetzung auf Deutsch, aufgrund eines Missveständnisses, hat sie gleich mich beschuldigt, ohne irgendetwas zu wissen. Zusätzlich war sie auch noch teilweise echt rassistisch. Tiere mag sie mehr, als Menschen, meinte sie. Hinzufügen muss man dabei, dass sie natürlich Fleisch ist. Ja.. was soll ich dazu sagen.. :D
Auf jeden Fall wars trotzdem schwer in Ordnung dort.
Die anderen Tage hab ich also dann im City Center Motel gearbeitet und diese Arbeit hat mir körperlich manchmal ganz schön zugesetzt. Man unterschätzt echt, wie anstrengend so eine Arbeit ist. Ich musste jedes Mal 4-6 Zimmer "full cleanen". Das heißt: Betten machen, Badezimmer komplett putzen, Duschgel etc auffüllen, Müllsack wechseln, Küche putzen und gelegenheitlich Geschirr waschen, Tee etc auffüllen, Tische bzw. Flächen abstauben, Boden wischen und dann noch staubsaugen. Manche Zimmer haben auch zusätzlich noch ein Sofabett, was man auf bzw. abbauen muss. Das alles ist ja durchaus machbar, aber sie wollen, dass du das alles in 40 Minuten schaffst, was für mich einfach nicht zu schaffen war. Danach wird noch Service gemacht, das heißt bei bewohnten Zimmern wird das Bett gemacht, Geschirr gewaschen und Müll gewechselt. Bei den anderen Putzfrauen sitzt natürlich nach Jahren Erfahrung und Übung jeder Handgriff, deswegen waren sie natürlich immer in der Zeit. Besonders anstrengend war es mit einer chinesischen Kollegin, die ohne zu übertreiben, kein einziges Wort Englisch spricht. Das hat natürlich die Zusammenarbeit deutlich erschwert und war einfach nur lästig, da wir uns nur im Weg gestanden sind. Auch während der Pause haben sich die Managerin und sie immer auf Chinesisch unterhalten, was für mich echt nervig und komisch war. Die Arbeit war also wirklich mühsam und anstrengend, auch wenns meistens nur um die 5 Stunden war. Einmal die Woche hab ich dann auch noch 2 Stunden das Haus geputzt. Da meine lieben Hosts ja auch nicht die Saubersten sind, war das manchmal echt ganz schön viel Arbeit. Aber immerhin hatte ich auch dann was davon :)
Am Nachmittag oder an freien Tagen haben wir uns dann zum Beispiel auch nochmal mit Kathy und Nadine getroffen, um Lasagne zu machen. Wie gut, wenn man doch eine Küche statt einem Campingkocher hat. Als Nadine dann wieder zurück nach Deutschland geflogen ist, hab ich dann auch noch einen Tag mit Kathy am Strand verbracht. Einen anderen Tag war auch noch ein Freund von Flo aus Deutschland zu Besuch. Prudence hatte auch für Fuad eine Überraschungsparty geschmissen, wo wir eingeladen waren. Sie hat uns deswegen gebeten einen german/austrian sweet dish zu machen. Ich hatte nämlich ein paar Tage vorher meine geliebten Marillenknödel gemacht, die Prudence anscheinend geschmeckt haben. Wir haben also einen deutschen Apfelkuchen für ihn gebacken. Beim Fest kannten wir zwar keinen so wirklich, aber das war nicht weiter schlimm. Lustig war vor allem die Stimmung, da viele Gäste afrikanisch waren und es somit echt laut war. Das Essen und natürlich unser Kuchen hat natürlich auch äußerst gut geschmeckt :)
Es war also wirklich immer was los..

*****GASTAUFTRITT FLORIAN****** Ausflug Mount Cook und Umgebung


Da ich schon vor hatte mein Auto recht bald zu verkaufen, hatten wir vor in unseren freien Tagen nochmal so viel wie möglich damit zu sehen. Zurzeit verkaufen nämlich alle Backpacker in Christchurch ihr Auto und treiben somit die Preise in den Keller. Also dachten wir uns besser früh mit dem Verkaufen anfangen eh wir zum Schluss auf dem Auto sitzen und unsere Flüge gehen. Dennoch wollten wir natürlich noch einiges vom Landesinneren der Südinsel sehen, denn wie Conny schon meinte mussten wir so zügig wie möglich nach Christchurch und haben dabei viele Sehenswürdigkeiten erstmal ausgelassen. Also warum nicht solange das Auto noch da ist es ausnutzen.

Nachdem wir ordentlich ausgeschlafen hatten machten wir uns also von Christchurch auf den Weg zurück Richtung Süden. Da wir aber sehr spät losgefahren sind kamen wir nicht weit und übernachteten erstmal auf der Hälfte der Strecke zum Mount Cook auf einem Campingplatz bei Timaru, einem Ort durch den wir letztes Mal nur hindurchgefahren sind. Auf dem Campingplatz trafen wir eine nette deutsche Familie wo die Eltern vor neun Jahren selber Backpacker in Neuseeland waren und nun noch einmal mit ihren Kindern zurückgekommen sind. Lustiger weise erzählten sie uns, dass schon damals alles voller Deutschen war und sie das Gefühl haben, dass die Autos von ihrer Backpackergeneration heute immer noch rumfahren was man ihnen sofort glaubt :D

Am nächsten Tag ging es weiter. Als erstes fuhren wir weiter an der Küste entlang nach Oumaru, eine hübsche Kleinstadt in der wir das Steampunk Museum besuchten, das uns von Freunden empfohlen wurde. Dort waren lauter wirre riesige Apparate zu sehen bei denen Lampen in allen Farben blinkten und auch sonst allerlei kreatives Zeug. Nach unserem Besuch wussten wir dann auch was Steampunk überhaupt genau ist. Es ist ein Stil der an die Vorstellung der Menschen des 19. Jahrhunderts von der Zukunft angelehnt ist. Demnach sieht eine Zeitmaschine ganzschnell mal aus wie eine verrückte blinkende Dampfmaschine die eine Uhr antreibt. Ich würde es kurz gesagt als klobige Technik beschreiben. (sorry an alle Österreicher die das Wort nicht kennen :P) Nach dem Museum war es schon recht spät geworden. Als wir dann auch noch ganz unserem Alter gemäß einen Spielplatz im Steampunk Stil entdeckten, an dem man nicht einfach so vorbeigehen konnte, mussten wir uns beeilen, um es noch zum Aboretum zu schaffen. Dort gab es Wallabies (kleine Kängurus) und noch viele weitere Tiere zu sehen. Eine Art Mini Zoo sozusagen. Gegen 11 Uhr abends kamen wir dann endlich auf unserem geplanten Campingplatz in Omarama nahe am Mount Cook an. Dort mussten wir das Zelt dann im Scheinwerferlicht des Autos aufbauen und gingen dann auch schlafen. Eigentlich hatten wir vor am nächsten Tag auszuschlafen, aber da sich der Campingplatz als eine Grasfläche ohne jeglichen Schatten herausstellte, wachten wir früh am Morgen auf, denn im Zelt waren gefühlte 50°C. Der Plan war erst am nächsten Tag zum Mount Cook zu fahren, da aber das Wetter so gut wie lange nicht war, beschlossen wir es sofort zu machen. Der Mt. Cook ist mit 3724m Neuseelands höchster Berg. Allein die Fahrt dorthin war traumhaft schön. Vor einem türmen sich  die Schnee bedeckten Bergspitzen der Südalpen mit dem Mt. Cook auf. Links der Straße ist ein dichter Wald und rechts liegt der Lake Pukaki, ein See voll mit eisblauem Gletscherwasser. Da man auf den Mt. Cook selbst ohne Kletterausrüstung nicht hinaufkommt, beschlossen wir einen der Nachbarsberge zu hinauf zu wandern. Der Track für den wir uns entschieden hatten führte zur Muellers-Hut. Er war als ein 7h dauernder return Weg angegeben von dem wir nur Gutes gehört hatten. Dummerweise war es schon mittags, da viel Zeit für Fotostops auf dem Weg flöten gegangen ist. Also hieß es schnell hoch da!

Der Weg fing ganz entspannt an. Nach und nach kamen ein paar mehr Treppenstufen, aber doch sehr machbar. Irgendwann waren es dann nur noch Treppenstufen. Die pralle Sonne und die Steigung machten Conny nicht sehr glücklich. Wie ich später herausfand war es auch nicht die beste Idee sie damit aufzumuntern, dass ich gelesen hatte es geht nach den ersten 1780 Treppenstufen ohne Stufen noch einmal mindestens genauso lang über Felsen und Geröll weiter bergauf geht.  Nach einer ausführlichen Diskussion mit Conny, warum man sich sowas freiwillig antut waren wir nach 3,5h auf dem Gebirgskamm angekommen. Man hatte einen super Überblick über die Gletscher, die wir bisher nur von der anderen Seite auf der Westcoast gesehen hatten. Auch Mount Cook konnte man hervorragend betrachten. Die Hütte selbst war allerdings nicht zu sehen. Dafür wehte aber ein ordentlicher Wind. Wir probierten nicht weggeblasen zu werden während wir den Wegmarkierungen folgten bis wir endlich an der Muellers-Hut waren. Die Hütte war ziemlich groß und modern, also keine typische Almhütte. Eigentlich wollten wir auf der Hütte eine Suppe essen, aber wie wir schon mehrfach festgestellt haben sind Neuseeländer nicht sehr geschäftstüchtig und es gab dort oben natürlich nichts. Zum Glück hatten wir selber ein bisschen Essen mit. Nach einer Pause machten wir uns schnell wieder auf den Rückweg, denn wir waren die Letzten die nicht auf der Hütte übernachteten und der Wind wurde immer stärker. Für den Abend waren Windgeschwindkeiten über 100 km/h angekündigt. Den steilen Berghang wieder bergab zu gehen gestaltete sich einfacher als gedacht und so waren wir nach 6,5h wieder unten angekommen. Nachdem wir in einem Shelter im Dorf am Fuß des Berges gekocht hatten fuhren wir abends zurück zum Zelt was wir auf dem Campingplatz stehen gelassen haben.

Am nächsten und somit letzten Tag unseres Powerausfluges sind wir nach einer wohlverdienten Dusche zuerst zum Ufer des Lake Pukaki gefahren. Dort haben wir viele hübsche Fotos gemacht mit dem Mount Cook im Hintergrund. Außerdem waren Nadine und Kathy zufällig auch dort und wir haben mehrere Stunden in einem Lachsgeschäft Karten gespielt und geredet bis wir rausgeschmissen wurden, dann ging es halt draußen auf dem Boden weiter. Danach sind wir weiter zum benachbarten Gletschersee, dem Lake Tekapo. Wir hatten vor dort zu campen, weil man dort besonders gut die Sterne und die Milchstraße sehen könne. Der Campingplatz war aber einfach nur überteuert und nicht windgeschützt, also beschlossen wir weiterzufahren. Sterne kann man hier eh überall toll sehen.
Schlussendlich haben wir dann auf einem Free Campingplatz umgeben von Schafen in der Pampa übernachtet. Unsere aller letzte Nacht im Zelt und wir waren auch echt froh darüber, denn es war ziemlich kalt. Am nächsten Tag fuhren wir früh los zurück nach Christchurch, denn Conny hatte ein Jobinterview bei der Agentur, über die ich auch meinen ersten Job vermittelt bekommen habe.

Alles in allem war der Ausflug ziemlich leiwand :D

TÜTE, TÜTE, TÜTE!!!

Liebe Grüße vom Piefken

Dienstag, 5. April 2016

Christchurch Part 1- Zwei Unterkünfte, unser erstes Erdbeben und eine mühsame Jobsuche

Für die erste Woche hatten wir bei Prudences Haus ein Zimmer gemietet. Sie und ihr Freund Fuad haben ein Haus Nahe dem Zentrum mit zwei freien Zimmern und einem Gästebad. Die Küche teilen sich alle zusammen. Prudence ist aus Neuseeland und Fuad aus Nigeria. Beide sind Mitte 30 und wirklich sehr liebenswert. Sie arbeitet im Sozialbereich mit Behinderten und ist bei Krebshilfe Stiftungen und er arbeitet als Security bei einer Mall und am Wochenende als Türsteher im Club. Das passt auch sehr zu seinem Aussehen :D
Fuad ist wirklich ein cooler Typ, wenn er auch seine Eigenheiten hat. Beispielsweise kocht er sich jeden Tag das selbe Essen. Reis mit Hühnerkeulen, Tomaten, getrockneten Shrimps und komischen Gewürzen, der Geruch ist auch wirklich gewöhnungsbedürftig. Die Beiden kochen extra, sie isst meistens fast Food, und sie essen IMMER beim Fernseher. Der schöne große Tisch wird nur von uns Gästen benutzt. Ihr Lebensstil ist wirklich sehr amerikanisch. Das Haus ist echt groß, man hat genügend Platz und unsere Zimmer sind sehr gemütlich. Wenn auch Fuad und Prudence sehr unordentlich sind und die Küche oft ecklig ist, fühlen wir uns wirklich sehr wohl. Man fühlt sich wirklich aufgenommen und wie zuhause. Auch wenn man Hilfe braucht ist Prudence immer für einen da. Schon gut auch jemanden hier zu haben, an den man sich wenden kann.
Man glaubt gar nicht wie sehr man nach fast 2 Monaten auf ein normales Haus mit Bett, Dusche, Küche und Wlan freut. Der reine Luxus. Man lernt sowas wirklich erst zu schätzen, wenn man es nicht hat..

Christchurch ist die Erdbebenstadt und das kann man auch heute noch deutlich sehen. 2010 gab es bereits ein Erdbeben der Stärke 7.3. Das war aber eher außerhalb, also nicht im City Centre. Damals war aber auch schon einiges kaputt gegangen, aber es gab keine Tote, da die meisten zuhause in ihren Betten waren. Die Bewohner konnten ihre Schäden an den Häusern melden und die Stadt übernahm die Kosten. 2011 war dann zwar ein weniger starkes (6.3) als 2010 , aber es war genau im Zentrum, wo wirklich fast alles zerstört wurde. Man kann die Schäden größtenteils noch heute sehen und überall sind Baustellen und Kräne. Die Stadt hatte ja 2010 bereits einiges an Geld ausgegeben, somit konnte der Wiederaufbau kaum mehr finanziert werden. Vor allem im Jahr 2011 gab es viele Verletzte auch Tote, da das Erdbeben tagsüber stattfand. Einige Bewohner verließen daraufhin die Stadt und kamen nie wieder zurück. Der ganze Wiederaufbau kostet geschätzt 40 Mrd.$ und wird noch fast 20 Jahre dauern. Schon schlimm, was so ein Erdbeben anrichten kann.
Generell sind hier andauernd Erdbeben, viele spürt man gar nicht. Auf geonet.nz kann man sehen, wo aktuell Erdbeben sind und deren Stärke etc.
Irgendwie wollten wir auch mal eins miterleben, aber natürlich kein Starkes. In unserer zweiten Nacht in Christchurch war es dann bereits auch soweit. Um ungefähr halb vier sind wir von einem der Stärke 4,3 aufgewacht, was schon als stark bezeichnet wird. Es war wirklich gruselig! Gott sei Dank war es kaum länger als ein paar Sekunden, doch trotzdem stand ich danach etwas unter Schock und wollte das auf keinen Fall nochmal erleben. Man kaum beschreiben wie sich so etwas anfühlt, aber es ist nicht schön. Auf geonet stand auch es war ein Starkes. Jedenfalls war das Erdbeben in den nächsten Tagen auch in aller Munde.

Unsere erste Woche in ChCh verbrachten wir hauptsächlich mit der Jobsuche. Somit fuhren bzw gingen wir durch die Stadt, fragten überall nach Jobs und verteilten unsere Lebensläufe. Für mich war das Anfangs wirklich eine Herausforderung, doch mit der Zeit wars okay. Ich verteilte in 4 Tagen sicher über 20 CV's und es hat sich nur einer zurückgemeldet. Echt frustrierend!
Mich hatte also der Chef vom City Centre Motel angerufen und meinte ich soll zum Bewerbungsgespräch kommen. Schön und gut, also stand ich am nächsten Tag hübsch hergerichtet dort. Und was war? Ich wurde sofort mit einer anderen zum Putzen eingeteilt ohne, dass es mir vorher irgendwas gesagt wurde. Ich wusste nichts von meinen möglichen Arbeitszeiten, meinem Gehalt, wie oft ich arbeiten muss oder sonst was. Noch dazu wartete Flo im Auto auf mich, wir dachten ja ich hab nur ein Bewerbungsgespräch. Es war auch wirklich unangenehm in meinem hübschen Outfit zu putzen. Da ich ja nicht wusste, dass ich da gleich arbeiten muss, musste ich bereits auch schon um 1 Uhr gehen, weil Flo dann durch eine Agentur einen Job bekam. Er arbeitete von 2 bis 10 Uhr abends in einer Wollefabrik. Nach meinem sehr eigenartigen Probearbeiten meinte der Boss er ruft mich an. Natürlich hat er aber nicht angerufen und ich musste ordentlich Druck machen. Wir wollten nämlich bereits bei Prudence verlängern, aber ohne Job hätte ich nicht bleiben können und wir hätten in die nächste Stadt müssen. Zusätzlich hatte ich auch nur noch ein Monat Zeit um zu arbeiten, da mein Visum bereits ein Monat später abgelaufen ist.
Erst zwei Tage später sagte mir dann der Boss ich müsste nochmal kommen und zwei Units alleine putzen und die Managerin entscheidet dann. Was zur Hölle? Wofür war ich dann vorher da gewesen? Es war einfach alles so komisch und ich war wirklich schon genervt und frustriert.
Am nächsten Tag mussten wir dann auch noch Unterkunft wechseln, weil Prudence ausgebucht war. Also hatten wir für die nächsten drei Nächte woanders gebucht. Das war aber auch noch am A. der Welt. Flo arbeitete dann auch noch einen Tag in der Wollefabrik und ich war den ganzen Tag alleine, versuchte noch paar Lebensläufe loszuwerden und war genervt, dass ich dann auch noch ewig zur anderen Unterkunft mit dem Bus fahren musste. Das war echt alles wirklich eine schwierige Zeit.
Die Unterkunft war bei einer Taiwanesin und ihr Mann war Franzose, die beiden waren okay, aber bei Prudence haben wir uns einfach viel wohler und mehr zuhause gefühlt.
Flo hatte vom Arbeiten in der Fabrik einen ordentlichen Husten und hatte dann nach zwei Tagen auch genug davon. Gott sei Dank! Er hatte dann auch noch einen Job in einer Autovermietung bekommen, der ihm auch recht Spaß macht.
Ich hatte dann eben auch noch meinen zweiten Tag im Motel, was ganz okay war. Die Managerin ist erst 23 und somit war das ganze dann etwas entspannter. Sie meinten dann sie nehmen mich, aber nur zwei Tage die Woche. Na super das bringt mir leider auch nicht viel, aber gut. Prudence ist so lieb und hat mir auch angeboten einmal die Woche im Haus zu putzen, was ich dann auch gemacht hab. Sie war wirklich eine große Unterstützung und auch Beratung für mich.
Für die nächsten 4 Nächte hatten wir keine Unterkunft und keine Arbeit, also beschlossen wir die Tage zu nützen und Richtung Mount Cook zu fahren.