Freitag, 27. Mai 2016

Wwoofing Stelle in Portobello auf der Otago Peninsula

Da mein Arbeitsvisum ja leider schon seit Anfang April abgelaufen ist, haben wir beschlossen statt arbeiten zu wwoofen, da das auch ohne Arbeitsvisum möglich ist.
Bei unserer Reise durch Neuseeland waren wir unter anderem ja auch zwei Tage in Dunedin gewesen, aber das Wetter war schlecht und die Zeit zu knapp, um noch die Halbinsel Otago Peninsula zu besichtigen. Da wir aber gehört haben es soll dort schön sein und uns auch die Stadt Dunedin sehr gefallen hatte, wollten wir noch einmal dorthin zurückkommen. Also haben wir uns schon eine Zeit vorher für Stellen in und rund um Dunedin beworben. So sind wir dann auf Stefanie gekommen, die im kleinen Örtchen Portobello auf der Otago Peninsula wohnt. Sie brauchte jemanden der ein paar Tage auf ihr Haus aufpasst und ihr im Garten hilft, also hat sie uns angeboten für zwei Wochen zu bleiben.  Für uns also perfekt. So sind wir dann mit dem Bus wieder von Christchurch nach Dunedin gefahren. Von dort aus fährt man dann mit einem anderen Bus nach Portobello. Leider war diese Busfahrt auf die Halbinsel nicht gerade die Billigste, aber was soll man tun.
Bei Stefanie angekommen, war sie erstmal gar nicht da, aber sie ließ das Haus offen und wir konnten gleich unser Zimmer beziehen und uns im Haus und im Garten umsehen. Der Garten ist wahnsinnig groß, sie hat jede Menge Bäume, Pflanzen, einen Gemüsegarten, Hühner und Enten. Außerdem sieht man vom Haus aus aufs Meer, was echt schön ist. Als wir aber einen genaueren Blick ins Haus wagten, war schnell klar, dass wir die nächsten zwei Wochen wohl in einer Messibude verbringen würden. Wie in den meisten neuseeländischen Haushalten wurde auch dort leider kein Wert auf Sauberkeit gelegt. Es war mehr als sichtbar, dass da wohl monatelang nicht gesaugt wurde, obwohl zwei Katzen und manchmal ein Hund im Haus leben. Außerdem war alles irgendwo hingestellt, Berge von Papiermüll waren gestapelt. Der ganze Staub und Katzenhaare waren auch für den armen Flo mit seiner Allergie gar nicht angenehm, Gott sei Dank hat er gute Allergietabletten gefunden. Unsere Zimmer war ganz okay, wenn auch natürlich mit jede Menge unnötigem Zeug vollgestapelt. Am Abend ist dann auch Stefanie und ein anderer deutscher Wwoofer gekommen und es gab echt gutes Chilli zum Abendessen. Stefanie arbeitet als Hebamme, ihr größtes Hobby sind aber die Hühner, mit denen sie auf Wettbewerbe geht. Ihr ganzes Vorzimmer ist voller Urkunden :D Außerdem verarbeitet sie gerne die Ernte vom Garten oder der Farm indem sie Marmelade, Dressing etc selbst zubereitet. Finde ich sehr cool!
Ihr anderes Hobby ist Bauchtanzen und Röcke dafür nähen. Nicht zu vergessen ist ihre, kein Scherz, Leidenschaft für Facebook. Den ganzen Tag checkt sie was es neues gibt, postet immer Fotos oder teilt Artikel. Wie haben natürlich ihr Profil angeschaut und es waren ohne zu übertreiben jeden Tag 5 neue Posts. Ein Post hat uns besonders schockiert. Ein Foto von Wwoofern, die für sie gearbeitet haben und die Kommentare. Eine Frau fragte, wie das abläuft, also was die Wwoofer bekommen,damit sie da arbeiten. Ihre Antwort- ich zitiere: "You just feed them and give them a bed and they work for you". Das fanden wir echt heftig. Eine andere meinte auch, dass ihre Helfer nicht taff genug waren und die Working attitude gefehlt hat. Klingt alles, als wären Wwoofer für sie nur billige Arbeiter.
Naja, Facebook hat eben bei ihr Priorität, da hat man halt wenig Zeit für die Arbeiten im Haushalt. Die Gute ist also immer sehr beschäftigt.


Am ersten Abend war es wirklich so kalt im Haus, generell hatte es im Durchschnitt meistens nur 14-17 Grad. Aber sie meinte zu mir, es wäre heute eh warm. Okay, anscheinend hat sie kein Kälteempfinden. Am nächsten Tag sind wir nochmal in die Stadt gefahren, um alles einzukaufen, wenn Stefanie nicht für uns kocht. Außerdem haben wir noch billig ein Fahrrad ersteigert, um uns auf der Insel etwas umzuschauen. Stefanie hatte nur ein kaputtes Fahrrad, was aber schnell wieder gerichtet war, also hatten wir dann zwei. Komischerweise wollte sie die ersten paar Tage gar nicht, dass wir arbeiten, aber gut, darüber kann man nicht klagen :D Leider hat sie aber oft Gemüse gekocht was mir gar nicht geschmeckt hat. Sie war ganz geschockt, dass ich Gemüse nicht esse, aber paar Sachen ess ich ja doch, dann war sie wieder beruhigt. Meistens gab’s dazu Fleisch von der Farm ihres Mannes. Zur Nachspeise meistens Apple Crumble mit Eis, das war echt ein Traum!! Der war so gut.

Als sie dann weggefahren ist, war glaub ich meine erste Reaktion staubsaugen und Staub wischen. Dann haben wir auch noch die schlimmste Unordnung beseitigt, den Ofen eingeheizt und so wurde es dann eigentlich ganz gemütlich und wohnlich. Die Tage alleine im Haus waren entspannt, wir haben zum Beispiel Dinge wie Videos aussortieren erledigt. In der Früh und am Abend wars dann unsere Aufgabe die Hühner zu füttern, was auch nicht sehr schwierig war. Und um die Katzen mussten wir uns auch kümmern, wobei die eine immer nervig kuschlig war und einfach nicht aus unserem Zimmer kommen wollte. Katzen wurden im Haus generell anscheinend wie Menschen behandelt, sie waren oft bei oder auch am Tisch. Naja..  Jedenfalls ist dann auch ihr Mann Bob gekommen, der meistens auf einer Farm eine Stunde entfernt ist. Dort hat er auch jede Menge Tiere. Er meinte er ist froh, wenn er sein Ding machen kann und sie ihn nicht dauernd kontrolliert. Er ist auch wirklich ein cooler Typ, hat sich immer mit uns unterhalten, war großzügig und lustig. Für drei Tage hatten wir auch noch seine Hündin Lily da gelassen, wir sind auch brav mit ihr Gassi gegangen. Sie war wirklich ein süßes Tier.
Als Stefanie wieder zurück gekommen ist, wurde uns dann auch deutlich, was Bob mit dauernd kontrolliert werden meinte. Jedes Mal wenn wir in der Küche waren, ist sie hergekommen und wollte sehen was wir tun. Einmal hatte ich sogar eine kleine Diskussion mit ihr. Obwohl sie drei Räume zur Verfügung hatte um am Laptop zu arbeiten hat sie trotzdem den ganzen Esstisch mit ihrem Papierkram voll geräumt, war etwas unangenehm wenn man daneben essen wollte. Für die letzten 5 Tage war noch Arbeit für uns angesagt. Zuerst Unkraut jäten, dann wollte sie dass wir ihren in sich zusammen gefallenen Holzunterstand wieder neu Aufbauten. Eine Challenge mit 100 Jahre altem morschen Holz und komplett gerosteten Metallplatten. Das Werkzeug war auch einfach irgendwo hingeschmissen, der Akkuschrauber nicht aufgeladen und wir nicht die richtige Scheibe für die Flex, das heißt wir mussten die Metallplatten mit einer Zange zuschneiden. Das war mega anstrengend und wir fragten uns so oft, warum man nicht einfach das richtige Werkzeug kaufen kann?!
Flo machte das Zusammenbauen trotzdem recht großen Spaß und ich fands auch ganz lustig, wenn auch anstrengend. Das Ergebnis kann sich auch bei den Umständen durchaus sehen lassen.
Die anderen Tage mussten wir einmal den Hühnerstall ausmisten und wieder Stroh hinein geben, war nicht meine Lieblingsarbeit aber okay.
Außerdem haben wir wirklich jeden Tag das komplette Geschirr gewaschen. Aus Höflichkeit haben wir am ersten Tag begonnen, das Geschirr zu waschen, ist doch selbstverständlich. Der andere Wwoofer hat nicht einmal den Finger gerührt. Dann dachte sie anscheinend wir sind ihre neuen Abwäscher und hat uns immer ihr ganzes Geschirr hingestellt. Wenn das Fertige trocken war hat sies auch nie weggeräumt, wir haben einfach alles gemacht. Einer von uns ist oft 40min gestanden und sie hat sich nicht einmal bedankt. War echt ärgerlich..


Am Nachmittag haben wir dann einmal einen Ausflug nach Dunedin gemacht, sind ins Kino gegangen um uns den neuen Dschungelbuch Film anzuschauen.
Einen anderen Tag sind wir mit den Fahrrädern zu Allans Beach gefahren, ein wirklich wunderschöner Sandstrand, wo man manchmal sogar Seelöwen sehen kann. Die Fahrt dahin war ordentlich anstrengend es ging meistens wirklich steil bergauf. Nach ungefähr 40min sind wir dann angekommen und es war schon späterer Nachmittag. Der Strand war echt wunder wunder schön, es war irgendwie neblig und deswegen hats echt magisch ausgesehen. Bei unserem Spaziergang am Strand haben wir natürlich auch einen fetten Seelöwen gesehen, der gemütlich herum gelegen ist. Nicht schlecht so ein Leben! :)
Mit der Zeit ist auch der Sonnenuntergang langsam gekommen und dann wars noch schöner, wir sind aus dem Staunen gar nicht mehr rausgekommen. Und dann wäre fast noch ein Unglück passiert. Wir wollten ein Foto von uns machen, haben meine Kamera mit dem Stativ auf den Boden gestellt. Wird schon keine Welle kommen. Falsch gedacht! Auf einmal ist eine ordentliche Welle drauf zugekommen. Ich bin wie eine Irre hingelaufen und konnte sie Gott sei Dank grad noch retten. Sie war nur ganz wenig nass. Meine Schuhe hingegen waren komplett nass, aber mein Baby war geredet!!
Am Rückweg habe ich glaub ich den schönsten Sonnenuntergang meines Lebens gesehen. Der Weg führte in eine Bucht wo durch die Flut bereits schon Wasser war. Der Himmel war so schön und das ganze hat sich auch noch im Wasser gespielt. Wahnsinn! Ich konnte gar nicht aufhören Fotos zu machen und vor lauter Staunen sind wir beim zurückfahren schon in die Dunkelheit gekommen. War ein toller Ausflug.
Einen anderen Tag sind wir noch zu einem weiter entfernten Strand gefahren, dort hin gings fast nur bergauf, das war echt heftig. Der Strand war wirklich ewig und auch sehr schön. Der Rückweg war dafür dann echt ein Spaß.
Ein anderes Mal fuhren wir noch zur Marine Station Nähe Portbello, war auch hübsch. Das war dann schon einer unseren letzten Tage.
Am Tag der Abreise gab es leider noch ein kleines Ärgernis. Da unser Bus um 1 Uhr mittags zurück ging, haben wir logischerweise nicht mehr gearbeitet. Dann beim Frühstück meinte Stefanie plötzlich ob wir denn keine Zeit mehr zu arbeiten hatten. Was?!? Wir reisen doch ab und am Abreisetag muss man nicht mehr arbeiten, das war für uns ganz normal und war auch bei den anderen Stellen so. So dreist von ihr.
Ich war so schockiert, ich konnte gar nichts sagen, sondern hab ihr nur einen sehr bösen Blick zugeworfen. Sofort bin ich vom Tisch aufgestanden, mir ist jeglicher Appetit vergangen. Flo erklärte, dass wir ja nicht mehr dort schlafen. Aber wir essen noch Frühstück,meinte sie. Nur Toast, Ei und Marmelade haben wir gegessen. Wie kann man nur so kleinlich und geizig sein.
Flo wollte dann wissen, ob alle ihre Wwoofer noch arbeiten bevor sie abreisen. Nein, meinte sie, aber sie machen noch das Bett und saugen das Zimmer.
Warum sagt sie das nicht gleich?? Ist doch kein Problem. Das haben wir dann also gemacht und dann war sie eh zufrieden. Beim Verabschieden hat sie sich dann auch wirklich ordentlich bedankt, also gut. Wir waren froh, wieder weg zu sein.
Alles in allem wars es trotzdem echt eine schöne Zeit und eine neue Erfahrung.
Zurück in Christchurch hat uns Prudence von der Busstation abgeholt und heim gebracht. Ich hab mich so gefreut sie zu sehen, mit ihr versteh ich mich einfach. Es war wie nachhause kommen, also ein echt schönes Gefühl.
:)

Samstag, 7. Mai 2016

Weiter geht's nach: Hamner Springs und Kaikoura mit Zwischenstopp Christchurch

Wir hatten zwar schon so gut wie alles in Neuseeland gesehen, aber eben noch nicht ganz. Hamner Springs und Kaikoura standen noch auf der Liste. Gustav ist ja schon weg und da nach Hamner leider kein Bus fährt, mussten wir uns für die zwei Tage noch ein Auto mieten. Da Flo ja bei der Autovermietung gearbeitet hat, war das natürlich kein Problem und wir konnten sogar zum halben Preis mieten. Hamner Springs ist so ein Art Kurort würde ich sagen. Ich fands auf jeden Fall sehr hübsch dort. Kleine Häuschen, viele dichte Bäume, hat mich fast an einen kleinen Ort zuhause am Land erinnert. Klein aber fein. Hamner ist aber vor allem für sein Spa Area und Pools bekannt. Es gibt mehrere kleine und große Pools im Freien, die meisten sind schön warm und man kann dort super entspannen. Wir haben also dort einige Stunden verbracht, eine Nacht im Hostel übernachtet und sind am nächsten Tag nach einem kurzen Spaziergang wieder zurück nach Christchurch gefahren. War sehr entspannt und schön dort.
Da wir in Neuseeland leider immer noch keinem Kiwibird gesehen hatten, gingen wir in Christchurch noch ins Wildlife Reserve. Dort gabs wirklich vieeel Wildlife. Bei Aalen angefangen bis Affen, Wallabies, jede Menge Vögel, ein kleiner Bauernhof mit Schweinen etc, das Kiwihouse und noch vieles mehr. Die Tiere konnte man auch oft streicheln und füttern. Es war eigentlich ganz nett, nur die freilaufenden Vögel haben mich wieder einmal sehr beunruhigt. Die Wallabies waren so süß, ich wollte sie streicheln, aber dauernd kam ein nerviger großer Strauß her und ich musste weglaufen :D Trotzdem hatten wir jede Menge Spaß und hätten fast die Zeit übersehen. Unter 1000 Vögel eingesperrt, das hätte mir gerade noch gefehlt. Also sind wir dann schnell zum Kiwihouse, wo es dunkel ist, da Kiwis nachtaktiv sind. Und da konnten wir sogar einen entdecken, so süß kuschelig schauen die aus und der Schnabel ist echt cool. So, also wär das auch noch geschafft!
Am nächsten Tag hätte dann der Bus nach Kaikoura gehen sollen, aber wir haben zu spät gebucht und der Bus war bereits ausgebucht :(
Im Endeffekt sind wir aber dann draufgekommen, dass wir uns sowieso um einen Tag verplant hatten, also wars halb so schlimm. Das Hostel in Christchurch hatte auch noch was frei und das in Kaikoura konnte ich auch noch umbuchen. Auch das Whale Watching war erst für den darauffolgenden Tag gebucht. Zum Glück!
Also sind wir dann am nächsten Tag noch ins Canterbury Museum gegangen.War recht cool dort, vor allem das Paua Shell Haus. Eine Ehepaar aus dem Süden der Südinsel hatte früher in dem Haus gewohnt und die Wände voll mit polierten Paua Shells beklebt. Hat so lustig ausgeschaut, echt verrückt auf welche Ideen die Leute kommen. Man konnte deren Haus sogar damals besichten, obwohl sie immer noch da gewohnt haben. Jedenfalls ist das Ehepaar aber vor einigen Jahren gestorben, deswegen wurde das Haus jetzt ins Museum verlegt. Auch die anderen Ausstellungen waren interessant, man konnte vieles über die Region Canterbury erfahren. Danach sind wir nochmal durch die Innenstadt spaziert und haben ehemalige Gebäude, die damals beim Erdbeben zerstört worden sind, aufgesucht. Besonders arg war ein fünfstöckiges Center, was damals gänzlich in sich zusammen gefallen ist. Das Gebäude ist heute nicht mehr zu sehen, da einige Leute darin gestorben sind und man die Angehörigen durch die Überreste nicht daran erinnern wollte. Sie haben also alles weggeräumt, aber die Fläche als Gedenkstätte freigelassen.

Am nächsten Tag ging dann um 7 in der Früh (warum tut man der Menschheit sowas an?!?!) der Bus nach Kaikoura. Leider hatten wir davor keine ruhige Nacht, da bis ungefähr 2 Uhr in der Nacht ein Handy vibriert hat. Das ganze Zimmer war wach, bis Flo dann endlich irgendwann das Übeltäter Handy gefunden hatte. Na super, also nur knappe 4 Stunden Schlaf. Dem entsprechend war ich auch am nächsten Tag nicht in der besten Laune, doch das änderte sich schnell. Wir hatten nämlich an dem Tag unsere Whale Watching Tour mit dem Boot gebucht. Die Fahrt war richtig cool und die durch die Wellen voller Action. Und kaum 10 Minuten auf See war schon der erste Wal zu sehen.
Ich hab meinen Augen nicht trauen können! So ein großes Ding! Wahnsinn! Ich muss sagen ich war wirklich fasziniert, man hört zwar, dass Wale im Durchschnitt 17 Meter groß sind, aber man kann sich das erst vorstellen, wenn man es sieht. Insgesamt haben wir 5 Wale gesehen, 4 Pottwale und einen Buckelwal. Natürlich auch noch einige Robben und sogar einen kleinen Hai. Die Bootsfahrt war einfach cool, da wir meistens draußen gestanden sind und das Boot so schnell über das Meer gefahren ist. Durch den Wind und das unendlich weite Meer, hatte ich ein wunderbares Gefühl der Freiheit. Es war echt schön und ich war sehr froh, dass wir diese Tour gemacht haben. Nachher sind wir dann wieder zurück in unser Hostel. Auch dort war es sehr nett, ein buntes kleineres Haus. Es war einfach viel persönlicher dort, als in größeren Hostels und man kommt schneller mit anderen ins Gespräch. Zuerst lernten wir dort Dirk, wie der Name schon sagt natürlich ein Deutscher, kennen. Man merkt sofort am Verhalten und dem Akzent, dass er deutsch ist. Ich schätze er ist 30- 40 Jahre alt. Er ist ein wirklich geselliger, cooler Typ, der offen ist und viel reist und begeistert ist. Besonders cool fanden wir, dass er sich wirklich jeder Altersgruppe anpassen kann und nie komisch rüberkommt. Er war wirklich nie alleine, immer mit Leuten. Wir kamen also an dem Abend mit Leuten aus den USA ins Gespräch, was sehr nett war, aber ich war dann schon so müde, dass ich mich kaum am Gespräch beteiligen konnte. Also gingen wir bald in unser "awesome dorm" schlafen. Was daran awesome sein soll ist uns bis heute ein Rätsel, die Wände waren nur bunter, es war außerhalb des Haupthauses und das wars. Zusätzlich war der Geruch darin weniger awesome. Naja. Für die nächste Nacht haben wir dann auch Zimmer gewechselt.

Für den nächsten Tag war dann ein Ausflug 25km weiter geplant. Wir haben gehört dort sollen Babyrobben sein. Und das durften wir auf keinen Fall verpassen. Doch wie dort hinkommen ohne Auto? Richtig! Wie in Neuseeland das so üblich ist natürlich hitchhiken. Also haben wir uns ein Schild gebastelt und gewartet. Und keine 10 Minuten später, ist schon eine Französin stehen geblieben und hat uns mitgenommen. Sie wollte zufällig nämlich auch genau dort hin, hat sich also perfekt ergeben und sie war auch sehr nett. Die Babyrobben waren bei und rund um einen Wasserfall, wo die Mütter sie hinbringen, während sie auf Jagd im Meer sind, welches sich gleich auf der anderen Straßenseite befindet. Man kann es sich also wie einen Robbenkindergarten vorstellen und so ist es auch. Beim Wasserfall planschten ungefähr 20 kleine Robben herum, es war einfach so lustig zu beobachten. Die Kleinen sind einfach so süß, neugierig und keineswegs scheu. Man kann sie wirklich hautnah beobachten und man hat das Gefühl sie genießen das auch richtig :)
Weil sie einfach so witzig und süß waren, haben wir sie echt ewig beobachtet und dann mussten wir uns noch jemanden suchen, der uns wieder mit nach Kaikoura nimmt. Gott sei Dank hat uns bald eine Neuseeländerin mit ihrer schottischen Verwandten mitgenommen. Sie meinte man müsste vorsichtig sein, wenn man mitnimmt, aber uns kann man schon mitnehmen. War auch sehr nett mit ihr zu tratschen. Zurück in der Stadt noch ein Eis, dann ins Hostel und am Abend wollten wir noch einmal gut Abendessen, Flo wollte noch Muscheln essen. Also waren wir dann in einem echt guten Lokal, wo ich Fishburger gegessen hab und Flo seine Muscheln. War sehr lecker und schön dort! Zurück im Hostel hat Dirk dann mit Franzosen Bier getrunken und uns auch dazu eingeladen, später sind wir dann noch mit denen allen in ein Pub gegangen. Dort waren noch andere Leute, alle Franzosen, war auch sehr lustig dort.
Ein gelungener Tag!
Am letzten Tag in Kaikoura wollten wir eigentlich den Küsten Wanderweg machen, aber wir haben schon zum Beginn der Wanderung 2 Stunden gebraucht, also ging sich das leider nicht mehr aus. War aber trotzdem schön. Lustig war auch das mitten am Weg in der Sonne eine dicke Robbe gelegen ist und den ganzen Weg versperrt hat, so ein faules Ding :D
Beim Rückweg waren wir dann noch bei einem kleinen Fischstand Fisch essen und sind dann zurück zum Hostel und dann mit dem Bus zurück nach Christchurch. In unserem Hostel hat uns dann noch Meli und eine Freundin besucht, war lustig sie wieder zu treffen und zu hören, was sie so erlebt hat.
Dann noch eine Nacht im 8 Bett Zimmer bis am nächsten Tag in der Früh die Busfahrt weiter nach Dunedin ging..

Samstag, 23. April 2016

Christchurch Teil 3 - Ausflüge und Treffen, Housesitting, Verkauf Gustav und vieles mehr

Leider war unsere coole Unterkunft bei Prudence wieder einmal für 5 Nächte ausgebucht gewesen. Wir haben aber irgendwie wieder mal bis zum letzten Moment keine Unterkunft gehabt, aber unsere gute Prudence hat uns gerettet. Eine Kollegin von ihr war nämlich über die Osterfeiertage mit ihrer Familie beim Mount Cook und brauchte noch jemand, der ihnen die Katze füttert. Ein Glück also für uns. Das Haus war ein bisschen wo anders und leider auch weiter weg von meiner Arbeit, daher musste ich 20 Minuten zum Bus laufen und dann noch 30min Bus fahren. Ganz schön zach, aber immerhin hatten wir eine Bleibe und das um nur 10$/ Nacht. Noch dazu waren wir beide mit arbeiten beschäftigt, ich war jeden Tag im Motel putzen und Flo war auch bei der Autovermietung, also war das echt mehr als in Ordnung. Die Familie war aber auch sehr lieb, eine Ehepaar mit drei Mädels, die Älteste war 12 glaube ich. Sie hatten eben auch eine Katze, das Haus war recht schmutzig und angeräumt, für Flo also gar nicht gut. Seine Katzenhaarallergie war echt heftig teilweise. Deswegen haben wir sie halt oft weggejagt, wir wollten sie halt von ihm fernhalten, und ich glaub das hat ihr nicht gefallen. Ich hab sie 3 Tage nicht gesehen und dann als die Familie wieder da war, kam sie plötzlich wieder an. Auch das Futter war nie ganz aufgegessen, ich glaub sie hat sich Reste aufgehoben, falls wir Gemeinen sie nicht füttern sollten :D

Nach 5 Tagen durcharbeiten und Housesitting waren wir dann auch wieder bei Prudence. Am Weg dorthin fuhren wir noch zum Café Berlin, ein deutsches Kaffeehaus, was von zwei deutschen Frauen geführt wird. Dort gibt es leckere Sachen, wie Bratwurst, frische Bretzeln aus dem Ofen, Sauerkraut etc. Also typische Sachen, dies hier nicht gibt. Und es war soooo gut. Erst da hab ich gemerkt wie sehr mir das abgeht... Sie haben dort auch ein Regal, wo man typische Produkte aus Deutschland/ Österreich kaufen kann, also z.B. Milka Schokolade, Spätzle, etc und vor allem !!!!! Manner Schnitten !!!!! Soo cool und das in Neuseeland :D habs nicht glauben können.
Nach einem ausgiebigen Essen haben wir uns dann auch noch Bretzeln und Wurst gekauft. Es hat uns dort so gut gefallen, dass wir paar Wochen später nochmal dort waren! :)
Einen anderen Tag waren wir auch noch im botanischen Garten, es war wirklich sehr hübsch dort und wir machten einen schönen Spaziergang.

Zu dem Zeitpunkt hatte Gustav bereits einen Interessenten. Ein Typ in unserem Alter aus Deutschland, der eine Zeit mit seiner Mama gereist ist und jetzt für seine Weiterreise alleine ein Auto kaufen wollte. Gustav war von den beiden bereits begutachtet worden und sie wollten ihn haben :/
Es musste nur noch der WOF (Test, ob alles noch so funktioniert, dass das Auto noch auf der Straße fahren darf ) gemacht werden. Also ging Flo noch am nächsten Tag zur Autowerkstatt und bekam aufgrund eines kleinen Fehlers erstmal keinen WOF. Aber Gott sei Dank konnte der Mechaniker aus seiner Arbeit noch um wenig Geld den Fehler beheben und Gustav durfte weiterhin auf die Straße. Also wurde er noch am gleichen Tag verkauft. Flo holte die Käufer ab und fuhr zu uns in die Straße, wo wir noch unsere restlichen Sachen herausräumten. Es klingt vielleicht blöd, aber ich war wirklich sehr traurig. Das Auto hatte uns einfach auf unserer ganzen Reise so gut begleitet und so ist einem auch bewusst geworden, dass die Reise bald zu Ende geht. Und wie man mich kennt, musste ich natürlich prompt vor den Käufern heulen, voll peinlich :D
Naja, wenigstens war wieder eine Sache abgehackt und wir mussten uns keinen Stress mehr machen.

Die Tage ohne Auto waren eigentlich voll in Ordnung. Den Großeinkauf hatten wir noch mit Gustav erledigt, einmal hatten wir gratis ein Mietauto von Flos Arbeit und ein Einkaufscenter war auch gleich um's Eck. Ansonsten fuhren wir halt mit dem Bus.
Zum Beispiel gings einen Tag zur Christchurch Gondola. Leider ist sie aber aus irgendeinem Grund genau an dem Tag nicht gefahren. Also sind wir halt den Berg hinaufgegangen, was zwar natürlich etwas anstrengender aber durchaus machbar war. Das Wetter war wieder einmal sehr fein und auch die Aussicht war hübsch.

Leider waren die von meiner Arbeit etwas doof. Natürlich war ich ihnen immer zu langsam und die komische chinesische Kollegin hat sich aufgeregt, dass sie immer mehr Zimmer als ich machen muss. Ich mein hallo?! Sie ist halt nun mal schneller. Naja. Ich hab halt gemeint, ich tu mein Bestes und es geht nun mal nicht besser. Nach den 5 Tagen arbeiten meinten sie dann sie melden sich noch wann ich nächste Woche kommen soll. Aber natürlich meldete sich niemand. Auf eine Nachricht von mir meinte die Managerin sie meldet sich noch, sie weiß noch nicht. Mein Visum lief aber da schon aus und das haben sie sich natürlich nicht gemerkt obwohl ichs mehrmals gesagt hab. Im Endeffekt hat sie sich dann gar nicht mehr gemeldet, ganz schön doof. Dann war ich halt noch die letzten Tage zuhause, meistens mit Emilie einer anderen Deutschen, die mit ihrem guten Freund Alex mit uns wohnte. Alex war nämlich auch arbeiten und sie war wie ich alleine. Umso mehr hat es mich gefreut, als Laila und Steffi nach Christchurch gekommen sind und wir einen Tag zusammen verbracht haben. Zuerst waren wir auf einem riesen Markt mit gutem Essen und vielen anderen interessanten Ständen. Danach sind wir noch in die Innenstadt gefahren, waren dort in einer Graffiti Ausstellung und sind im Zentrum herumspaziert. War ein echt cooler Ausflug und ich hab mich so gefreut, dass ich wieder mit den Beiden Zeit verbringen konnte. Am Abend sind wir dann noch zu uns gefahren und haben gemeinsam gekocht. Die Mädls haben dann im Endeffekt im Auto in unserer Einfahrt übernachten dürfen und waren dann auch noch am nächsten Tag bei uns. Sie mussten ihr Auto nämlich auch noch schleunigst loswerden, denn schon in paar Tagen ging ihr Flug nach Australien. Gott sei Dank haben sie es aber doch noch im letzten Moment verkaufen können. Einen Tag vor ihrem Abflug haben wir uns dann noch in Christchurch in einem Kaffeehaus getroffen. Na sowas, jetzt reisen alle nach einander ab :(
Flo und ich waren nach unserem Treffen nochmal im Graffiti Museum und dann im Quake City Museum. Dort kann man genaueres über die Erdbeben in und rund um Christchurch erfahren, mit Schwerpunkt auf das Erdbeben 2011. Man konnte viele Bilder, Videos etc sehen. Besonders interessant waren die Erzählungen von Bewohnern und was ihnen an dem Tag passiert ist. Waren echt ganz schön heftige Geschichten dabei, man kann sich sowas eigentlich kaum vorstellen.
Als wir nachhause gekommen sind stand unsere liebe Prudence schon stundenlang in der Küche und machte für uns noch ein Abschiedsessen. Und es war wirklich ein wunderbares typisch neuseeländisches Essen. Es gab: Lamm mit Kartoffeln und Gemüse, Mais, Tomaten mit Käse überbacken und zur Nachspeise gabs noch Apple Crumble. Hat ausgezeichnet geschmeckt und der Abend war wirklich sehr nett und lustig.

Da wir ja wirklich ein längere Zeit in Christchurch verbracht haben, darf natürlich eines nicht fehlen. Fortgehen! :D Flos Arbeitskollege Jake, ist 21, hatte schon öfter die Wochen davor weggehen wollen, aber wenn man am Wochenende arbeiten muss, geht das halt schwer. Der gute Jake war nämlich von Flo ziemlich angetan und das hat er ihm mehr als deutlich gezeigt. Generell hat er sich äußerst schwul verhalten. Am Anfang wusste Flo nicht ob das nur ein Scherz ist, doch dann wurde es gruselig. Als wir nämlich kein Auto hatten, hat Jake ihn immer zur Arbeit mitgenommen und die Fahrt hat meinen Armen ziemlich verstört. Anmachsprüche, eigenartige Bemerkungen, Klappse auf den Hintern und sonstiges Betouchen. Mein Lieblingsspruch ist immer noch: "Am liebsten hab ich, wenn du dich beim staubsaugen ins Auto bückst". Das hat mich, Prudence und vor allem Fuad sehr erheitert. Jetzt musste der arme Flo sich auch noch täglich Fuads Bemerkungen ertragen :D
Irgendwie wars aber schon lustig. Jedenfalls hat Flo ihm aber dann doch deutlich zu spüren gegeben, dass er das nicht so toll findet und dann scheint Jake auch ein ganz netter Typ gewesen zu sein.
Gut war auch, dass er uns zum Fortgehen von zuhause mit dem Auto abgeholt hat und bereits einen Club für uns ausgesucht hatte. Wir mussten uns also um nichts kümmern. Schon beim Einsteigen ins Auto war mir sofort klar, dass er nur schwul sein kann. Bei der Frage ob Lady Gaga für mich okay wäre und er das Lied dann auf höchste Lautstärke aufgedreht hatte, bestätigte sich meine Annahme. Von den Parfums im Auto und seiner Art zu reden ganz zu schweigen.
Jedenfalls hat er aber wirklich okay gewirkt. Wir fuhren noch Freundinnen von ihm abholen, tranken dort noch etwas Wein, bis es dann in den Club ging. Die Freundinnen Nicole and Julia waren auch lieb. Der Club war ziemlich cool, kein Eintritt und besonders gefallen hat mir, dass die Hälfte ohne Dach war und man nicht von der Hitze erdrückt worden ist. Auch die Musik war meistens gut, also waren wir bestens gelaunt. Mit der Zeit kamen noch andere Leute zu unserer Gruppe, mit einem Mädchen aus Westport hab ich mich besonders gut unterhalten. Unter anderem war da auch ein ziemlich schmieriger Typ dabei, der sich zuerst meistens mit Jake unterhielt. Dieser war sichtlich angetan, doch es stellte sich heraus, dass der Typ doch eher ein Auge auf Julia geworfen hat. Er kam immer und immer wieder mit einer Flasche Sekt, sie konnte gar nicht mehr. Da haben wir ihr natürlich gerne geholfen :D
Den armen Jake hat das Ganze ziemlich traurig gemacht und schon bald wollte er nachhause, da er auch am nächsten Tag arbeiten musste. Ich wäre noch gerne geblieben, aber das ist natürlich verständlich. Aber nun wollte der komische Typ auf keinen Fall von Julias Seite weichen und obwohl Jake mehrere Male erwähnt hatte, dass das Auto voll sei, wollte er nicht gehen und stieg ernsthaft in den Kofferraum. Dort waren aber die Lautsprecherboxen platziert und die Musik lief natürlich auf voller Lautstärke, zusätzlich  haben auch noch die Mädels mitgesungen, oder naja, wohl eher gekreischt :D es war so ziemlich die lustigste Autofahrt! Ich weiß nicht, ob der Typ noch hören kann..
Nachdem die 3 ausgestiegen waren, lästerte Jake noch ordentlich über den Typen, er war eindeutig enttäuscht.
Auf jeden Fall war es für uns ein wirklich gelungener Abend! :)


Freitag, 22. April 2016

Ausflüge rund um Christchurch nach Akaroa und zum Athurs Pass

Wenn einmal keine Arbeit war, haben wir die Tage genutzt um noch was von der Umgebung zu sehen. Vor allem wollten wir dort hin, wofür das Auto noch gebraucht haben. Denn schon bald muss unser geliebter Gustav verkauft werden, da schon viele Leute kurz vor Abflug ihr Auto nicht losgeworden sind. Den Stress wollten wir uns also ersparen.
Einen Tag gings in den netten Ort Akaroa, der auf der Halbinsel Banks Peninsula liegt. Akaroa ist vor allem durch seinen französischen Flair mit kleinen Geschäften und französischen Cafés direkt am Meer bekannt. Viele Straßennamen sind auf Französisch, es haben sich einige Franzosen dort angesiedelt. Wenn man Glück hat kann man auch ein paar Delfine entdecken. Von Christchurch aus fährt man ungefähr eineinhalb Stunden dort hin. Am Weg haben wir dann noch zwei Hitchhiker mitgenommen, ein Pärchen aus Frankreich. Die Beiden waren echt nett und wir hatten nette Gespräche. Sie haben sich auch ein bisschen auf Französisch mit mir unterhalten. War gar nicht so einfach, ich hab mich einfach schon so ans Englisch sprechen gewöhnt. In Akaroa angekommen sind wir dann durch den Ort spaziert, haben uns Fish and Chips gekauft und haben uns ans Meer gesetzt. War wirklich sehr hübsch dort und das Wetter war auch super :)

Einen weiteren Tagesausflug machten wir Richtung Athurs Pass, eine Straße die von der Ostseite zur Westcoast hinüber geht. Das Besondere daran ist die schöne Landschaft, die man während der Autofahrt bewundern kann. Es gibt auch einen Ort der Athurs Pass heißt, von dem aus ein paar Wanderungen gehen, aber viel mehr ist da auch nicht wirklich. Am Weg dahin sind wir noch in Springfield beim riesen Donut auf einem Spielplatz stehengeblieben. War ganz lustig für ein Foto und daneben gabs auch ein Café mit selbstgemachten Donuts, ein Traum waren die!
Bisschen weiter kommt dann Castle Hill, ein Hügel mit verstreut liegenden Felsblöcken aus Kalkstein. Die erinnern entfernt an eine alte, heruntergekommene Burg, daher "Castle". Dort wars wirklich sehr cool, wir sind sicher über eine Stunde dort herumflaniert,geklettert und haben eine Menge Fotos gemacht, weils so toll ausgeschaut hat. Später sind wir dann noch weiter bis zum Ort Athurs Pass gefahren und die Lamdschaft war wirklich wahnsinnig toll!
War auch ein super Ausflug :)

Sonntag, 10. April 2016

Christchurch die 2.- zurück bei Prudence, Arbeiten, Fuads Birthday, Treffen mit Freunden,..immer volles Programm bei uns

Zurück bei Prudence haben wir uns sehr gefreut, wieder da zu sein. Jetzt war für die nächsten Wochen erstmal arbeiten angesagt. Also hab ich mich zusätzlich dann auch noch bei der OneStaff Agentur angemeldet. Sie vermitteln dort immer wieder Jobs für ein paar Tage, die recht einfach sind, also wofür man nicht viel können oder Vorwissen haben muss. Die Anmeldung dort war auch eine sehr lustige Angelegenheit. Man bekommt einen Termin und muss sich dann ein Video anschauen, wo man auf die Gefahren und Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz hingewiesen wird. Ein sehr langes übertriebenes Video, wo sich Leute grausliche Wunden beim Arbeiten zuziehen, soll anscheinend vor waghalsigem Verhalten abschrecken. Dazu musst du auch dann Quizfragen beantworten, deren Ergebnis aber keinen interessiert. Danach hat man dann sozusagen ein "Bewerbungsgespräch". Ich wurde also in einen Raum gebeten und hatte dann dort mein Gespräch. Ich würde es aber eher als Girlies Talk im Kaffeehaus bezeichnen :D Ich hab nur bissi mit den beiden getrascht, als Österreicherin war ich anscheinend was besonderes (hatten sie vorher noch nie) und wir haben uns über alles mögliche unterhalten und gelacht. Später wurde ich auch schon von der einen angerufen, dass sie einen Job für mich haben. Dann arbeitete ich 3 Tage in einer Verpackungsfabrik. Meine Aufgabe war Mehl, Gewürze, Kerne, etc. auszuwiegen, mit einer Maschine verschließen, in kleine Säckchen zu packen, abzählen, in Kartons verpacken, Labeln und beschriften. Die Leute dort waren äußerst entspannt, der Boss war wirklich lieb und die Arbeit war schwer in Ordnung. Blöd war, dass es wirklich langwierig war (von 8 bis 5) und es leider wirklich weiter weg von zuhause war. Flo wollte mich dann auch nicht immer hinbringen bzw. abholen, weil das für ihn durch den Berufsverkehr 2 Stunden extra Autofahren am Tag war. Gott sei Dank war dort auch noch eine andere Deutsche, die in Wien studiert hat, so war ich nicht alleine. Wir haben uns dann geeinigt, dass Flo uns hinbringt und uns jemand von ihr abholt. War dann eine gute Lösung. Die anderen Arbeitskollegen waren auch echt okay, wenn auch eine mich anscheinend nicht so mochte und die andere Deutsche lieber hatte. Bei einer kleinen Auseinandersetzung auf Deutsch, aufgrund eines Missveständnisses, hat sie gleich mich beschuldigt, ohne irgendetwas zu wissen. Zusätzlich war sie auch noch teilweise echt rassistisch. Tiere mag sie mehr, als Menschen, meinte sie. Hinzufügen muss man dabei, dass sie natürlich Fleisch ist. Ja.. was soll ich dazu sagen.. :D
Auf jeden Fall wars trotzdem schwer in Ordnung dort.
Die anderen Tage hab ich also dann im City Center Motel gearbeitet und diese Arbeit hat mir körperlich manchmal ganz schön zugesetzt. Man unterschätzt echt, wie anstrengend so eine Arbeit ist. Ich musste jedes Mal 4-6 Zimmer "full cleanen". Das heißt: Betten machen, Badezimmer komplett putzen, Duschgel etc auffüllen, Müllsack wechseln, Küche putzen und gelegenheitlich Geschirr waschen, Tee etc auffüllen, Tische bzw. Flächen abstauben, Boden wischen und dann noch staubsaugen. Manche Zimmer haben auch zusätzlich noch ein Sofabett, was man auf bzw. abbauen muss. Das alles ist ja durchaus machbar, aber sie wollen, dass du das alles in 40 Minuten schaffst, was für mich einfach nicht zu schaffen war. Danach wird noch Service gemacht, das heißt bei bewohnten Zimmern wird das Bett gemacht, Geschirr gewaschen und Müll gewechselt. Bei den anderen Putzfrauen sitzt natürlich nach Jahren Erfahrung und Übung jeder Handgriff, deswegen waren sie natürlich immer in der Zeit. Besonders anstrengend war es mit einer chinesischen Kollegin, die ohne zu übertreiben, kein einziges Wort Englisch spricht. Das hat natürlich die Zusammenarbeit deutlich erschwert und war einfach nur lästig, da wir uns nur im Weg gestanden sind. Auch während der Pause haben sich die Managerin und sie immer auf Chinesisch unterhalten, was für mich echt nervig und komisch war. Die Arbeit war also wirklich mühsam und anstrengend, auch wenns meistens nur um die 5 Stunden war. Einmal die Woche hab ich dann auch noch 2 Stunden das Haus geputzt. Da meine lieben Hosts ja auch nicht die Saubersten sind, war das manchmal echt ganz schön viel Arbeit. Aber immerhin hatte ich auch dann was davon :)
Am Nachmittag oder an freien Tagen haben wir uns dann zum Beispiel auch nochmal mit Kathy und Nadine getroffen, um Lasagne zu machen. Wie gut, wenn man doch eine Küche statt einem Campingkocher hat. Als Nadine dann wieder zurück nach Deutschland geflogen ist, hab ich dann auch noch einen Tag mit Kathy am Strand verbracht. Einen anderen Tag war auch noch ein Freund von Flo aus Deutschland zu Besuch. Prudence hatte auch für Fuad eine Überraschungsparty geschmissen, wo wir eingeladen waren. Sie hat uns deswegen gebeten einen german/austrian sweet dish zu machen. Ich hatte nämlich ein paar Tage vorher meine geliebten Marillenknödel gemacht, die Prudence anscheinend geschmeckt haben. Wir haben also einen deutschen Apfelkuchen für ihn gebacken. Beim Fest kannten wir zwar keinen so wirklich, aber das war nicht weiter schlimm. Lustig war vor allem die Stimmung, da viele Gäste afrikanisch waren und es somit echt laut war. Das Essen und natürlich unser Kuchen hat natürlich auch äußerst gut geschmeckt :)
Es war also wirklich immer was los..

*****GASTAUFTRITT FLORIAN****** Ausflug Mount Cook und Umgebung


Da ich schon vor hatte mein Auto recht bald zu verkaufen, hatten wir vor in unseren freien Tagen nochmal so viel wie möglich damit zu sehen. Zurzeit verkaufen nämlich alle Backpacker in Christchurch ihr Auto und treiben somit die Preise in den Keller. Also dachten wir uns besser früh mit dem Verkaufen anfangen eh wir zum Schluss auf dem Auto sitzen und unsere Flüge gehen. Dennoch wollten wir natürlich noch einiges vom Landesinneren der Südinsel sehen, denn wie Conny schon meinte mussten wir so zügig wie möglich nach Christchurch und haben dabei viele Sehenswürdigkeiten erstmal ausgelassen. Also warum nicht solange das Auto noch da ist es ausnutzen.

Nachdem wir ordentlich ausgeschlafen hatten machten wir uns also von Christchurch auf den Weg zurück Richtung Süden. Da wir aber sehr spät losgefahren sind kamen wir nicht weit und übernachteten erstmal auf der Hälfte der Strecke zum Mount Cook auf einem Campingplatz bei Timaru, einem Ort durch den wir letztes Mal nur hindurchgefahren sind. Auf dem Campingplatz trafen wir eine nette deutsche Familie wo die Eltern vor neun Jahren selber Backpacker in Neuseeland waren und nun noch einmal mit ihren Kindern zurückgekommen sind. Lustiger weise erzählten sie uns, dass schon damals alles voller Deutschen war und sie das Gefühl haben, dass die Autos von ihrer Backpackergeneration heute immer noch rumfahren was man ihnen sofort glaubt :D

Am nächsten Tag ging es weiter. Als erstes fuhren wir weiter an der Küste entlang nach Oumaru, eine hübsche Kleinstadt in der wir das Steampunk Museum besuchten, das uns von Freunden empfohlen wurde. Dort waren lauter wirre riesige Apparate zu sehen bei denen Lampen in allen Farben blinkten und auch sonst allerlei kreatives Zeug. Nach unserem Besuch wussten wir dann auch was Steampunk überhaupt genau ist. Es ist ein Stil der an die Vorstellung der Menschen des 19. Jahrhunderts von der Zukunft angelehnt ist. Demnach sieht eine Zeitmaschine ganzschnell mal aus wie eine verrückte blinkende Dampfmaschine die eine Uhr antreibt. Ich würde es kurz gesagt als klobige Technik beschreiben. (sorry an alle Österreicher die das Wort nicht kennen :P) Nach dem Museum war es schon recht spät geworden. Als wir dann auch noch ganz unserem Alter gemäß einen Spielplatz im Steampunk Stil entdeckten, an dem man nicht einfach so vorbeigehen konnte, mussten wir uns beeilen, um es noch zum Aboretum zu schaffen. Dort gab es Wallabies (kleine Kängurus) und noch viele weitere Tiere zu sehen. Eine Art Mini Zoo sozusagen. Gegen 11 Uhr abends kamen wir dann endlich auf unserem geplanten Campingplatz in Omarama nahe am Mount Cook an. Dort mussten wir das Zelt dann im Scheinwerferlicht des Autos aufbauen und gingen dann auch schlafen. Eigentlich hatten wir vor am nächsten Tag auszuschlafen, aber da sich der Campingplatz als eine Grasfläche ohne jeglichen Schatten herausstellte, wachten wir früh am Morgen auf, denn im Zelt waren gefühlte 50°C. Der Plan war erst am nächsten Tag zum Mount Cook zu fahren, da aber das Wetter so gut wie lange nicht war, beschlossen wir es sofort zu machen. Der Mt. Cook ist mit 3724m Neuseelands höchster Berg. Allein die Fahrt dorthin war traumhaft schön. Vor einem türmen sich  die Schnee bedeckten Bergspitzen der Südalpen mit dem Mt. Cook auf. Links der Straße ist ein dichter Wald und rechts liegt der Lake Pukaki, ein See voll mit eisblauem Gletscherwasser. Da man auf den Mt. Cook selbst ohne Kletterausrüstung nicht hinaufkommt, beschlossen wir einen der Nachbarsberge zu hinauf zu wandern. Der Track für den wir uns entschieden hatten führte zur Muellers-Hut. Er war als ein 7h dauernder return Weg angegeben von dem wir nur Gutes gehört hatten. Dummerweise war es schon mittags, da viel Zeit für Fotostops auf dem Weg flöten gegangen ist. Also hieß es schnell hoch da!

Der Weg fing ganz entspannt an. Nach und nach kamen ein paar mehr Treppenstufen, aber doch sehr machbar. Irgendwann waren es dann nur noch Treppenstufen. Die pralle Sonne und die Steigung machten Conny nicht sehr glücklich. Wie ich später herausfand war es auch nicht die beste Idee sie damit aufzumuntern, dass ich gelesen hatte es geht nach den ersten 1780 Treppenstufen ohne Stufen noch einmal mindestens genauso lang über Felsen und Geröll weiter bergauf geht.  Nach einer ausführlichen Diskussion mit Conny, warum man sich sowas freiwillig antut waren wir nach 3,5h auf dem Gebirgskamm angekommen. Man hatte einen super Überblick über die Gletscher, die wir bisher nur von der anderen Seite auf der Westcoast gesehen hatten. Auch Mount Cook konnte man hervorragend betrachten. Die Hütte selbst war allerdings nicht zu sehen. Dafür wehte aber ein ordentlicher Wind. Wir probierten nicht weggeblasen zu werden während wir den Wegmarkierungen folgten bis wir endlich an der Muellers-Hut waren. Die Hütte war ziemlich groß und modern, also keine typische Almhütte. Eigentlich wollten wir auf der Hütte eine Suppe essen, aber wie wir schon mehrfach festgestellt haben sind Neuseeländer nicht sehr geschäftstüchtig und es gab dort oben natürlich nichts. Zum Glück hatten wir selber ein bisschen Essen mit. Nach einer Pause machten wir uns schnell wieder auf den Rückweg, denn wir waren die Letzten die nicht auf der Hütte übernachteten und der Wind wurde immer stärker. Für den Abend waren Windgeschwindkeiten über 100 km/h angekündigt. Den steilen Berghang wieder bergab zu gehen gestaltete sich einfacher als gedacht und so waren wir nach 6,5h wieder unten angekommen. Nachdem wir in einem Shelter im Dorf am Fuß des Berges gekocht hatten fuhren wir abends zurück zum Zelt was wir auf dem Campingplatz stehen gelassen haben.

Am nächsten und somit letzten Tag unseres Powerausfluges sind wir nach einer wohlverdienten Dusche zuerst zum Ufer des Lake Pukaki gefahren. Dort haben wir viele hübsche Fotos gemacht mit dem Mount Cook im Hintergrund. Außerdem waren Nadine und Kathy zufällig auch dort und wir haben mehrere Stunden in einem Lachsgeschäft Karten gespielt und geredet bis wir rausgeschmissen wurden, dann ging es halt draußen auf dem Boden weiter. Danach sind wir weiter zum benachbarten Gletschersee, dem Lake Tekapo. Wir hatten vor dort zu campen, weil man dort besonders gut die Sterne und die Milchstraße sehen könne. Der Campingplatz war aber einfach nur überteuert und nicht windgeschützt, also beschlossen wir weiterzufahren. Sterne kann man hier eh überall toll sehen.
Schlussendlich haben wir dann auf einem Free Campingplatz umgeben von Schafen in der Pampa übernachtet. Unsere aller letzte Nacht im Zelt und wir waren auch echt froh darüber, denn es war ziemlich kalt. Am nächsten Tag fuhren wir früh los zurück nach Christchurch, denn Conny hatte ein Jobinterview bei der Agentur, über die ich auch meinen ersten Job vermittelt bekommen habe.

Alles in allem war der Ausflug ziemlich leiwand :D

TÜTE, TÜTE, TÜTE!!!

Liebe Grüße vom Piefken

Dienstag, 5. April 2016

Christchurch Part 1- Zwei Unterkünfte, unser erstes Erdbeben und eine mühsame Jobsuche

Für die erste Woche hatten wir bei Prudences Haus ein Zimmer gemietet. Sie und ihr Freund Fuad haben ein Haus Nahe dem Zentrum mit zwei freien Zimmern und einem Gästebad. Die Küche teilen sich alle zusammen. Prudence ist aus Neuseeland und Fuad aus Nigeria. Beide sind Mitte 30 und wirklich sehr liebenswert. Sie arbeitet im Sozialbereich mit Behinderten und ist bei Krebshilfe Stiftungen und er arbeitet als Security bei einer Mall und am Wochenende als Türsteher im Club. Das passt auch sehr zu seinem Aussehen :D
Fuad ist wirklich ein cooler Typ, wenn er auch seine Eigenheiten hat. Beispielsweise kocht er sich jeden Tag das selbe Essen. Reis mit Hühnerkeulen, Tomaten, getrockneten Shrimps und komischen Gewürzen, der Geruch ist auch wirklich gewöhnungsbedürftig. Die Beiden kochen extra, sie isst meistens fast Food, und sie essen IMMER beim Fernseher. Der schöne große Tisch wird nur von uns Gästen benutzt. Ihr Lebensstil ist wirklich sehr amerikanisch. Das Haus ist echt groß, man hat genügend Platz und unsere Zimmer sind sehr gemütlich. Wenn auch Fuad und Prudence sehr unordentlich sind und die Küche oft ecklig ist, fühlen wir uns wirklich sehr wohl. Man fühlt sich wirklich aufgenommen und wie zuhause. Auch wenn man Hilfe braucht ist Prudence immer für einen da. Schon gut auch jemanden hier zu haben, an den man sich wenden kann.
Man glaubt gar nicht wie sehr man nach fast 2 Monaten auf ein normales Haus mit Bett, Dusche, Küche und Wlan freut. Der reine Luxus. Man lernt sowas wirklich erst zu schätzen, wenn man es nicht hat..

Christchurch ist die Erdbebenstadt und das kann man auch heute noch deutlich sehen. 2010 gab es bereits ein Erdbeben der Stärke 7.3. Das war aber eher außerhalb, also nicht im City Centre. Damals war aber auch schon einiges kaputt gegangen, aber es gab keine Tote, da die meisten zuhause in ihren Betten waren. Die Bewohner konnten ihre Schäden an den Häusern melden und die Stadt übernahm die Kosten. 2011 war dann zwar ein weniger starkes (6.3) als 2010 , aber es war genau im Zentrum, wo wirklich fast alles zerstört wurde. Man kann die Schäden größtenteils noch heute sehen und überall sind Baustellen und Kräne. Die Stadt hatte ja 2010 bereits einiges an Geld ausgegeben, somit konnte der Wiederaufbau kaum mehr finanziert werden. Vor allem im Jahr 2011 gab es viele Verletzte auch Tote, da das Erdbeben tagsüber stattfand. Einige Bewohner verließen daraufhin die Stadt und kamen nie wieder zurück. Der ganze Wiederaufbau kostet geschätzt 40 Mrd.$ und wird noch fast 20 Jahre dauern. Schon schlimm, was so ein Erdbeben anrichten kann.
Generell sind hier andauernd Erdbeben, viele spürt man gar nicht. Auf geonet.nz kann man sehen, wo aktuell Erdbeben sind und deren Stärke etc.
Irgendwie wollten wir auch mal eins miterleben, aber natürlich kein Starkes. In unserer zweiten Nacht in Christchurch war es dann bereits auch soweit. Um ungefähr halb vier sind wir von einem der Stärke 4,3 aufgewacht, was schon als stark bezeichnet wird. Es war wirklich gruselig! Gott sei Dank war es kaum länger als ein paar Sekunden, doch trotzdem stand ich danach etwas unter Schock und wollte das auf keinen Fall nochmal erleben. Man kaum beschreiben wie sich so etwas anfühlt, aber es ist nicht schön. Auf geonet stand auch es war ein Starkes. Jedenfalls war das Erdbeben in den nächsten Tagen auch in aller Munde.

Unsere erste Woche in ChCh verbrachten wir hauptsächlich mit der Jobsuche. Somit fuhren bzw gingen wir durch die Stadt, fragten überall nach Jobs und verteilten unsere Lebensläufe. Für mich war das Anfangs wirklich eine Herausforderung, doch mit der Zeit wars okay. Ich verteilte in 4 Tagen sicher über 20 CV's und es hat sich nur einer zurückgemeldet. Echt frustrierend!
Mich hatte also der Chef vom City Centre Motel angerufen und meinte ich soll zum Bewerbungsgespräch kommen. Schön und gut, also stand ich am nächsten Tag hübsch hergerichtet dort. Und was war? Ich wurde sofort mit einer anderen zum Putzen eingeteilt ohne, dass es mir vorher irgendwas gesagt wurde. Ich wusste nichts von meinen möglichen Arbeitszeiten, meinem Gehalt, wie oft ich arbeiten muss oder sonst was. Noch dazu wartete Flo im Auto auf mich, wir dachten ja ich hab nur ein Bewerbungsgespräch. Es war auch wirklich unangenehm in meinem hübschen Outfit zu putzen. Da ich ja nicht wusste, dass ich da gleich arbeiten muss, musste ich bereits auch schon um 1 Uhr gehen, weil Flo dann durch eine Agentur einen Job bekam. Er arbeitete von 2 bis 10 Uhr abends in einer Wollefabrik. Nach meinem sehr eigenartigen Probearbeiten meinte der Boss er ruft mich an. Natürlich hat er aber nicht angerufen und ich musste ordentlich Druck machen. Wir wollten nämlich bereits bei Prudence verlängern, aber ohne Job hätte ich nicht bleiben können und wir hätten in die nächste Stadt müssen. Zusätzlich hatte ich auch nur noch ein Monat Zeit um zu arbeiten, da mein Visum bereits ein Monat später abgelaufen ist.
Erst zwei Tage später sagte mir dann der Boss ich müsste nochmal kommen und zwei Units alleine putzen und die Managerin entscheidet dann. Was zur Hölle? Wofür war ich dann vorher da gewesen? Es war einfach alles so komisch und ich war wirklich schon genervt und frustriert.
Am nächsten Tag mussten wir dann auch noch Unterkunft wechseln, weil Prudence ausgebucht war. Also hatten wir für die nächsten drei Nächte woanders gebucht. Das war aber auch noch am A. der Welt. Flo arbeitete dann auch noch einen Tag in der Wollefabrik und ich war den ganzen Tag alleine, versuchte noch paar Lebensläufe loszuwerden und war genervt, dass ich dann auch noch ewig zur anderen Unterkunft mit dem Bus fahren musste. Das war echt alles wirklich eine schwierige Zeit.
Die Unterkunft war bei einer Taiwanesin und ihr Mann war Franzose, die beiden waren okay, aber bei Prudence haben wir uns einfach viel wohler und mehr zuhause gefühlt.
Flo hatte vom Arbeiten in der Fabrik einen ordentlichen Husten und hatte dann nach zwei Tagen auch genug davon. Gott sei Dank! Er hatte dann auch noch einen Job in einer Autovermietung bekommen, der ihm auch recht Spaß macht.
Ich hatte dann eben auch noch meinen zweiten Tag im Motel, was ganz okay war. Die Managerin ist erst 23 und somit war das ganze dann etwas entspannter. Sie meinten dann sie nehmen mich, aber nur zwei Tage die Woche. Na super das bringt mir leider auch nicht viel, aber gut. Prudence ist so lieb und hat mir auch angeboten einmal die Woche im Haus zu putzen, was ich dann auch gemacht hab. Sie war wirklich eine große Unterstützung und auch Beratung für mich.
Für die nächsten 4 Nächte hatten wir keine Unterkunft und keine Arbeit, also beschlossen wir die Tage zu nützen und Richtung Mount Cook zu fahren.

Mittwoch, 30. März 2016

Auf nach Dunedin - Tunnel Beach, die steilste Straße der Welt, G-Eazy Konzert, Trampolinwelten...bis nach Christchurch

Nach dem Aufstehen, Zelt abbauen, Auto einräumen sind wir dann noch zum Kaka Point (ja, ein schöner Name :D) gefahren, um Paua Shells zu suchen. Ich finde sie so schön und wollte auch noch unbedingt eine haben. Dort wurden wir dann auch tatsächlich mehr als fündig. Wir haben sicher 10 Stück gefunden und uns davon die Schönsten ausgesucht.
Danach ging die Fahrt weiter Richtung Dunedin, wo wir vorher noch am Tunnel Beach hielten. Dort hin führte ein steiler Weg hinunter an die Küste. Es war wirklich wunderschön, das Wetter war perfekt.
Der Weg wieder hinauf war aber wirklich mehr als anstrengend, da sind wir schon ordentlich ins Schwitzen gekommen.
Später waren wir dann endlich in Dunedin, die Studentenstadt Neuseelands. Dort ist auch die steilste Straße der Welt. Die mussten wir uns natürlich auch anschauen, haben aber unseren Gustav da lieber nicht hinaufgejagt, sondern sind zu Fuß hinauf. Der Aufstieg war gar nicht so anstrengend, wie ich erwartet habe. Es war aber wirklich ordentlich steil. Lustig war zu beobachten wie sich die Autos da hinauf gekämpft haben und dann wieder hinunter gerast sind. Es war echt erstaunlich, wie viele Autos es tatsächlich rauf geschafft haben.
Danach fuhren wir ein bisschen außerhalb zu einem Free Campground, wo wir zufällig Theresa und Alex getroffen haben. So haben wir den Abend mit Karten spielen verbracht, was sehr nett war.

Am nächsten Tag hat es leider wie aus Schaffeln geschüttet. Geplant war irgendwo in der Stadt zu campen, aber da es geregnet hat, haben wir lieber ein billiges Hostel für eine Nacht gebucht.
Wir hatten nämlich für den Abend Tickets für G-Eazy, einen amerikanischen Rapper, gebucht. Er ist in den letzten Monaten vor allem durch den Song "Me, Myself and I" berühmt geworden. Ich kannte ihn aber durch Flo und bin auch zum Fan geworden. Er ist bei einem Studenten Festival als einer von drei Acts aufgetreten. Das haben wir uns auch nicht entgehen lassen wollen und die Karten waren auch nicht teuer.
Zuerst mal sind wir aber noch zum Hostel gefahren, waren mit Kathy und Nadine im Toitū Otago Settlers Museum und dann in unserem Hostel essen. Die Mädels haben uns dann zum Konzert hingebracht, was um 8 Uhr beginnen sollte. Wir waren also um halb 8 dort beim Stadium und haben schon lange Schlangen und Gedränge beim Eingang erwartet. Von zuhause waren wir ja gewohnt, dass schon Stunden vorher die Hölle los ist. Aber es war dort einfach nicht los. Wir dachten, wir sind vielleicht falsch und haben nachgefragt, aber wir waren richtig. Also haben wir dann den Anfang gemacht und uns beim Eingang angestellt und waren somit die Ersten!! Und das ungewollt! Wir habens echt nicht glauben können. Danach kamen langsam mehr Leute. Also waren wir auch die ersten die zum Konzert rein sind und wenn schon denn schon - wollten wir auch in die erste Reihe. Wir hatten dann den besten Platz in der Mitte der ersten Reihe. Soweit so gut, doch später wurde das noch ganz schön ungut.
Beim ersten Konzert, einem Rapper aus NZ, von dem wir einen Song kannten, wurde es schon immer schlimmer, da sich immer mehr Leute mit aller Gewalt in die erste Reihe drängen wollten. Wir wollten aber unseren Platz auf keinen Fall aufgeben. Flo hat sich dann hinter mich gestellt damit ich nicht zerquetscht werde. Beim zweiten Auftritt, eine Frau die wir nicht kannten, war es kaum noch auszuhalten. Vor allem war da eine Verrückte, die um jeden Preis in die erste Reihe wollte, obwohl sie das eh schon fast war. Sie war richtig aggressiv und hat immer und immer wieder versucht zu diskutieren,  aber wir haben sie einfach nicht vor gelassen. Wäre sie halt früher gekommen. Gott sei Dank war die neben mir sehr lieb und wir haben beide immer wieder geschaut, dass wir nicht erdrückt werden. Kurz vor G-Eazy sind dann alle noch mehr ausgerastet. Manche waren auch richtig besoffen und die Securitys haben fast durchgehend Leute aus der Menge gezerrt. Ich war auch schon so eingequetscht, dass sich die Metallstange vorne schon richtig in meinen Magen gedrückt hat. Neben mir war auch ein Typ der mir seinen Ellenbogen voll in die Rippen gedrückt hat, also manchmal wars schon echt grenzwertig. Aber als G-Eazy dann endlich da war, wars natürlich ur cool! Es ging richtig ab, er war wirklich hautnah, ich hab ihn sogar berührt! :D
War schon sehr nice und auf jeden Fall eine Erfahrung, aber ich weiß nicht ob ich nochmal in die erste Reihe möchte. Ich glaub ich bin lieber bisschen weiter hinten und kann mich dafür bewegen.
Nachher sind wir dann totmüde ins Hostel gegangen und am nächsten Tag auch schon wieder früh auf, wir hatten nämlich noch eine ganz lange Tour vor uns. Zuerst sind wir zu den Trampolinwelten gefahren und sind dort eine Stunde gesprungen. War echt lustig, aber mit der Zeit ordentlich anstrengend. Dann gings weiter aus der Stadt Richtung Christchurch. Kathy und Nadine haben wir auch schon wieder zufällig getroffen :D
Am Weg nach Christchurch gab es noch einiges zu sehen aber es ist echt ein weiter Weg, deswegen haben wir leider nicht mehr alles geschafft. Auch in Dunedin haben wir nicht viel gesehen, deswegen kommen wir auf jeden Fall nochmal zurück.
Unsere Stopps bis Christchurch:
Shag Point, wo man Robben beobachten konnte
Katiki Point, so man Pinguine sehen konnte
Moeraki Rocks - coole, einzigartige,runde Steine. Nett zum Fotos machen
Waren wirklich schöne Plätze! :)
Mehr haben wir leider auch nicht mehr geschafft und sind erst ganz spät am Abend in unserer Air bnb Unterkunft in Christchurch angekommen.

Dienstag, 29. März 2016

Die Catlins

Noch weiter südlich gings dann von Invercargill aus nach Bluff zum Stirling Point. War ganz hübsch da, aber vor allem eine gute Foto Opportunity. Dann fuhren wir durch eine Schotterstraße wieder weiter mitten in die Natur zum Slope Point, dem südlichsten Punkt Neuseelands. Für uns natürlich ein Must-Do, da wir ja bereits auch am nördlichsten Punkt (Cape Reinga) waren. Daran hat es mich auch sehr stark erinnert. Felsen, Hohe Wellen und ein extrem starker Wind. Man konnte sich fast in den Wind legen, das war ein Spaß.
Am späteren Nachmittag kamen wir dann auch bei unserem Free Campground an, wo's natürlich auch ganz schön windig war. Aber dafür direkt am Strand. In unserem Reiseführer hatten wir auch gelesen, dass man an der Curio Bay, war noch ein Stückchen Autofahrt entfernt, am Abend Pinguine sehen könnte. Also beschlossen wir uns noch auf den Weg dort hin zu machen und siehe da, wir haben sogar einen gesehen! Besonders schön war aber auch der Sonnenuntergang und das Meer :)
Da unser lieber Flo ja einen super Orientierungssinn hat, haben wir Mädels ihm auch noch einen bösen Streich gespielt :P Als er noch auf der Toilette war, haben wir das Auto schnell umgeparkt und er hats natürlich nicht gefunden und dachte schon er ist wirklich schon so doof. Wir haben das alles natürlich beobachtet und haben uns totgelacht :D hihi das war lustig.
Am nächsten Tag fuhren wir gleich nochmal zur Curio Bay hin und Nadine wollte ihren großen Traum erfüllen- mit Delfinen schwimmen. Der Strand ist nämlich auch dafür bekannt, das man dort gratis mit Delfinen schwimmen kann. Das Wetter war aber an dem Tag leider kalt, ebenso das Meer, deswegen haben sich die Mädels Anzüge ausgeborgt. Flo und ich haben uns das Spektakel erstmal von draußen aus angeschaut. Auch von dort aus konnte man die Delfine wunderbar beobachten, wie sie auf den Wellen surften umher sprangen. Auch Nadine war natürlich schwer begeistert, fast in Tränen ist sie ausgebrochen, als fünf Delfine um sie herum schwammen. Es war also ein voller Erfolg. Während die Mädels danach gerne eine Dusche wollten und zum nächsten Campingplatz aufbrachen, blieben wir noch eine Nacht auf dem Free Campground. Irgendwie wollten wir aber dann doch auch noch Delfin schwimmen und sind am nächsten Tag in der Früh noch ein drittes Mal zur Curio Bay gefahren. Das Wasser war eeeeeiiiiissskalt, das wäre nichts für meinen Papi gewesen hihi :) Aber es war wirklich toll, die Delfine sind neben uns hergeschwommen, also ein Erlebnis. Gut, dass wir das noch gemacht haben.
Später trafen wir dann auch noch die Mädels und sind in ein echt cooles Museum, The Lost Gypsy Caravan, gegangen. Dort konnte man sehen, was ein cooler Typ aus alten gesammelten Sachen zusammengebaut hat. War echt ein riesen Spaß! So kreativ, man hätte sich da ewig beschäftigen können.
Die Weiterfahrt ging zum Nugget Point Lighthouse, von dort aus man eine wunderschöne Aussicht hatte und wirklich Unmengen von Robben sehen konnte, die herum lagen oder im Wasser umher gesprungen sind. Besonders süß waren die jungen Robben, die noch ganz ungeschickt versucht haben zu laufen.
Am Abend kamen zelteten wir dann auf einem Campingplatz mit Dusche und aßen Pizza, auch mal schön, wenn man nicht kochen muss :)

Sonntag, 27. März 2016

Lost in den Clifton Caves

Nach ein bisschen Entspannung kam dann auch schon wieder die nächste Aufregung. Kathy und Nadine waren bereits schon Richtung Invercargill aufgebrochen. Geplant war, die beiden mit ein paar Zwischenstopps am Weg dort wieder zu treffen. Gesagt, getan. Erster Stopp war eine Höhle durch die man laut der Campermate App durch „spazieren“ kann. Das zu machen war natürlich wieder mal eine super spontane Aktion von uns und wir sind da einfach in die Höhle rein ohne uns groß Gedanken zu machen. Am Parkplatz waren auch ein paar andere Autos, also wird schon passen. Grade noch haben wir gelesen, dass man eventuell nass werden könnte. Also die Handys lieber im Auto gelassen, nur unsere kleine Taschenlampe mitgenommen und auch noch gekonnt das Schild beim Höhleneingang ignoriert. Na dann, auf geht’s. Je weiter man hinein ist, desto dünkler wurde es auch. Naja, Höhle halt, also kein Grund zur Beunruhigung. Eine kleine Taschenlampe zu zweit hat das ganze natürlich nicht grade einfach gemacht. Einer musste immer vorgehen und dann dem anderen leuchten. Der Weg ging immer weiter in die Höhle hinein, oftmals musste man gebückt oder sogar auf Knien krabbeln. Nach einiger Zeit wurde das dann mit nur einer Taschenlampe auch gut anstrengend. Wie oft haben wir uns gedacht: was machen wir, wenn unsere Taschenlampe kaputt wird? Trotzdem sind wir immer weiter und haben uns dann auch irgendwann gefragt, wie lange das wohl noch dauert? Ist das ein Rundweg oder gibt’s ein Ende und man muss den Weg wieder zurück? Ich war mir ziemlich sicher, dass es ein Rundweg ist während Flo meinte er glaubt wir müssen alles wieder zurück gehen. Da waren wir aber schon so weit, dass ich auch nicht mehr aufgeben wollte. Hätten wir uns doch nur besser informiert, dann wüssten wir jetzt wie weit es noch ist. Diese Erkenntnis hat uns dann aber auch nicht mehr weiter geholfen. Also sind wir einfach immer weiter den silbernen Pfeilen gefolgt, bis wir plötzlich quasi vor einem See standen, da es in den letzten Tagen viel geregnet hatte. Man konnte durch die Dunkelheit auch nicht sehen, wie tief er ist. Darin schwam auch noch ein einsamer Flip Flop. Sehr einladend!  Da wollte ich dann auch wirklich zurückgehen, aber das war einfach auch so weit. Verwundert waren wir auch darüber, dass wir in der Höhle niemand anderen gesehen haben, obwohl doch am Parkplatz mehrere Autos standen. Also waren wir erstmal ratlos und haben überlegt, wie wir am besten weitermachen. Ich war in dem Moment wirklich ratlos und wollte nur noch raus. Plötzlich hörten wir aber doch jemanden. Wenige Minuten später kam ein englischer Wanderer. Top ausgestattet mit zwei riesen Taschenlampen und Plan kam er daher. Und wir waren wieder einmal gerettet! Er wusste über alles genau Bescheid, meinte es gäbe drei Rundwege, mehrere Ausgänge und das Ende sei nahe. Als er mitbekam, dass wir zu zweit nur mit der kleinen Taschenlampe unterwegs waren, war er sehr verwundert. Er meinte beim Eingang wäre doch deutlich gestanden, man solle PRO PERSON zwei Taschenlampen haben, falls eine kaputt wird. Dann wurde uns einiges klar! Hm ja, das haben wir ja natürlich gekonnt übersehen :D
Also stampften wir dann die letzten Meter noch hinter dem Engländer her. Unter anderem musste da auch der „See“ überquert werden. Eine Herausforderung, bei der ich fast rückwärts ins Wasser gefallen bin :D auch meine Schuhe waren dann pitschnass, aber nach weiteren Leitern und abenteuerlichen Wegen, war es endlich vollbracht. Wir waren wieder wohlauf draußen und wirklich sehr froh darüber!
Nach weiteren Stopps sind wir dann auch endlich in Invercargill angekommen, wo wir Nadine und Kathy wieder trafen. Wir verbrachten noch einen schönen Abend am Lagerfeuer auf einem freien Campingplatz
J                                                                                                                                                                                                                                                                            

Samstag, 26. März 2016

Milford Sound

Wie erwartet war natürlich das Wetter auch am nächsten Tag regnerisch und trüb. Na dann auf zu Milford Sound (siehe Titelbild). Wir fuhren wieder mit Kathy und Nadine mit. Mir war leider schon seit dem Aufstehen übel, nicht unbedingt gute Voraussetzungen für eine kurvenreiche Straße. Auch Kathys rasanter Fahrstil (du weißt ichs meine, Kathy :*) war für meinen Magen nicht gerade das Beste. Am Weg bis Milford Sound machten wir noch ein paar Stopps, bis wir endlich ankamen. Dort gab es auch endlich ein trockenes Center bzw. Café, wo wir uns die restliche Zeit mit Karten spielen vertrieben. Leider wars da trotzdem ordentlich frisch und alle Leute haben immer die Tür offen lassen und es hat eiskalt reingezogen. Mit der Zeit war ich dann schon so wütend!! Mir war richtig kalt und die ganze Zeit schlecht und die konnten die Tür einfach nicht zumachen :(
Als Flo dann Essen gekocht hat, ging's mir wieder ein bisschen besser :D
Am Nachmittag kamen dann doch ein paar Sonnenstrahlen durch und wir konnten unsere Bootstour kaum noch erwarten. Doch dann die Enttäuschung. Kaum auf dem Boot angekommen hat's wieder wie aus Schaffeln geschüttet. Es war trotzdem echt cool und schön, aber durch den starken Regen und Nebel war die Sicht natürlich eingeschränkt. Anscheinend waren aber diese Wetterbedingungen für den Kapitän keine Seltenheit. Er ist äußerst entspannt am Steuer gesessen und hat quasi nebenbei das Schiff gelenkt. Also fürs weitere kein Grund zur Beunruhigung. Die Fahrt war wirklich cool. Wir  sind sogar ganz knapp an die Wasserfälle gefahren und man konnte sich sogar darunter stellen und sich "duschen". Für Camper lohnt sich das ja fast schon :D
Flo hat sich das natürlich nicht entgehen lassen, es hat ihm auch großen Spaß gemacht, ganz aufgeregt ist er am Schiff herumgelaufen.
Doch je weiter wir auf See raus gefahren sind, desto stärke wurde das Unwetter. Schließlich blitzte, donnerte und hagelte es sogar. Das war echt ganz schön abenteuerlich und für meinen Magen nicht gerade vom Vorteil. Auch der Kapitän war mittlerweile aufgestanden und nicht mehr so entspannt. So ein Unwetter gab's schon lange nicht mehr, wurde uns dann gesagt.
Es war also eine wirklich aufregende Fahrt, aber wir sind ja Gott sei Dank wieder heil zurückgekommen. Danach war wieder eine lange Autofahrt zurück nach Te Anau, dem nächst größeren Ort. Für Flo und mich war sofort klar, dass wir nicht noch eine Nacht im Auto schlafen wollen und unser Zelt war vollkommen durchnässt. Natürlich waren wir aber ganz gescheit und haben natürlich kein Zimmer vorher gebucht. Nach mehreren Telefonaten mit Hostels war schnell klar, dass absolut NICHTS mehr frei war. Ich hätte wirklich in dem Moment viel bezahlt, weil ich einfach nur noch ein warmes trockenes Bett wollte. Also hab ich mal generell im Internet nach Unterkünften gesucht. Und siehe da, ohne Ausnahme, alles ausgebucht. Na super. Es wurde immer später und die Verzweiflung größer. Das einzige freie Hostel war noch 2 Stunden entfernt. Als wir in die Richtung gefahren sind, haben wir noch bei einem Holiday Park angehalten und gehofft (es war bereits 9 am Abend). Die Rezeption war natürlich bereits geschlossen. Flo wollte schon wieder weiterfahren, als ich im Haus auf dem Private stand, Licht sah und einfach anklopfte. Da kam die Dame von der Rezeption dann auch noch raus. Zuerst meinte sie leider sind alle Zimmer vergeben und nur noch Campingplätze frei. Doch dann unser Glück! Zufällig hat hatte jemand gecancelled und wir haben wahrscheinlich das letzte Zimmer in der ganzen Umgebung bekommen. Und es war nicht mal so teuer. Wir waren SO froh! Also konnten wir in Ruhe noch das Auto ausräumen und alles trocknen. Von dem ganzen Stress wollten wir uns erstmal erholen und haben am nächsten Tag im Holiday Park entspannt und noch eine Nacht gebucht.
Ist nochmal alles gut gegangen! :)


Mittwoch, 2. März 2016

Von Queenstown bis Milford Sound

Nachdem ja der Aufenthalt in Queenstown nicht gerade das Billigste war, sind wir dann erstmal wieder an einen Free Campground gefahren, um dort zu übernachten. Am nächsten sind dann Flo, Kathy und ich noch Jetboat auf dem Kawarau River gefahren, wir haben ein super Angebot gefunden. Die Fahrt dauerte 40 Minuten und war echt cool. Vom Boot aus hats immer so ausgeschaut als würden wir gleich in den Felsen fahren, deswegen hab ich mich die ersten Male echt erschreckt :D Auch wenn das Boot sich gedreht hat sind wir immer ordentlich nass geworden. Es war also wirklich super aufregend und lustig. Nachher sind wir dann nach Cromwell gefahren und haben da den Nachmittag verbracht. Am Abend haben Flo und ich dann meine Freundinnen Stefanie und Laila in Alexandra besucht, mit denen ich seit meiner ersten Wwoofing Stelle noch immer in Kontakt bin. Wir verbrachten einen echt netten Abend in deren Hostel, wo wir lange plauderten und zusammen kochten. Ich hab mich sehr gefreut, die beiden wieder zu sehen! :)
Am nächsten Tag war wieder ordentlich Action angesagt. Es ging zurück nach Queenstown, wo Flo und ich unseren Gustav absetzten und bei Flick, Kathy und Nadines Auto, mitfuhren. Die Fahrt ging weiter nach Glenorchy und führte uns auf eine "schöne" Schotterstraße auf der wir eine gefühlte Stunde nur 10 km/h gefahren sind. Dafür waren wir dann im Paradies. Nein, leider wars doch nur ein Ort, der Paradise heißt. Wieder zurück gings dann noch ein ganzes Stück bis wir Gustav wieder hatten und weiter auf den nächsten Free Campingplatz nach Lumsden fuhren. Da gab's sogar Wasserklos und fließend Wasser, wie gut! :D
Dann war ein Librarytag angesagt, es hat nämlich nur geschüttet. Also eine gute Möglichkeit, Sachen aufzuladen und Dinge zu erledigen.
Am Abend fuhren wir dann weiter Richtung Milford Sound, um dort auf einem Freedom Campingplatz zu übernachten. Auf der Fahrt dahin hat's immer noch aus Schaffeln geschüttet. Auf einer echt schönen Straße hat's doch kurz aufgehört und wir haben ein paar hübsche Fotos gemacht. Dann meinte Flo ich könnte locker auf der geraden Straße fahren üben. Gesagt, getan, schon bin ich vorm Lenkrad gesessen und auf einer echten Straße gefahren!! Ich war ziemlich angespannt und nervös, aber ich wollte natürlich auch gerne üben. Doch dann konnte ich auf der Straße nirgends mehr stehen bleiben und musste weiter fahren. Es wurde immer kurviger und der Regen hatte auch bereits wieder begonnen, dunkler ist es auch noch geworden. Im Endeffekt musste ich dann noch die nächsten 20km bis zum Campingplatz fahren, eine echte Herausforderung. Aber wir haben überlebt, irgendwie hab ichs geschafft. Einmal hab ich die Kupplung vom armen Gustav etwas strapaziert, da ich anstatt in den Fünften in den Dritten Gang geschalten hab, aber naja. Ein ander Mal war ich auch während dem kuppeln zu stark am Gas - hat sich auch nicht so supi angehört. Gegenverkehr hatte ich natürlich und auch noch hinter mir war ein Auto. Ein ganz schöner Stress! Beim Campingplatz angekommen (es hat wie verrückt geschüttet) war ich voller Adrenalin und erzählte den anderen gleich stolz, was ich geschafft hatte.
Weils so schön ist, war das natürlich noch nicht genug Stress. Durch den starken Regen konnten wir unser Zelt nicht aufstellen, also beschlossen wir nach langem Hin und Her im Auto zu schlafen. Das heißt alles umbauen. Da wir bei dem Regen auch nicht kochen konnten, hatten die anderen dann eine "gute" Idee. Sie wollten unser Außenzelt als Plane benutzen, also zwischen zwei Autos spannen. Leider hat das aber so gar nicht funktioniert, wie sie sich das vorgestellt haben. Wir haben bestimmt eine halbe Stunde im strömenden Regen versucht das aufzubauen. Der Wille war stark, doch das half alles nichts :( Im Endeffekt haben Flo und ich dann auf das Abendessen verzichtet und sind nur noch ins Auto. ALLES war einfach waschelnass... Und wir wussten, dass es morgen um keinen Deut besser werden wird. Bei 260 Regentagen bei Milford Sound im Jahr, war die Wahrscheinlichkeit auf Sonne wirklich sehr gering.
War ja ganz lustig wieder im Auto zu schlafen, aber meinem Rücken hat das Ganze wirklich nicht gut getan :(

Samstag, 13. Februar 2016

Wanaka & Queenstown


Nach den aufregenden Tagen wollten wir wieder erstmal Ruhe und haben gemütlich am See in Wanaka gechillt, gegessen und waren im Ort spazieren. Das aber auch nicht lange, weils einfach vieel zu heiß war. Am Abend sind auch noch Theresa und Alex zu uns auf den Campinplatz gekommen und wir haben noch lange Bier getrunken und getrascht. War ein sehr netter Abend! J
Am Tag darauf waren wir zu viert in der Puzzleworld, wos jede Menge Bilder, Statuen,etc mit optischen Täuschungen gibt. Danach gab’s noch ein mega schwieriges Labyrinth im Freien. Die Aufgabe war alle vier Hütten in einer bestimmten Reihenfolge zu erreichen. Wir wollten zuerst die schwierigere Route machen, dann wurde es zur normalen und dann irgendwann wollten wir einfach nur alle vier Hütten erreichen. Ich musste sehr an meinen Bruder Johannes und an seinen Papa Walter denken, das hätte ihnen sehr gefallen, warscheinlich wären sie den ganzen Tag beschäftigt gewesen. Kathy und ich waren recht motiviert, während Flo und Nadine bald keine Lust mehr hatten. War echt schwieriger als gedacht, aber wir haben alle vier Hütten irgendwie erreicht. War echt cool dort. Danach sind wir dann wieder zum See gefahren und haben weiter entspannt. Am Abend waren wir dann noch im Kino und haben uns "Dirty Grandpa" angeschaut. Besonders cool war an dem Kino, dass es dort Sofas gab. Eins haben wir natürlich gleich für uns ergattert und sind dann zu viert auf dem Sofa eingequetscht gesessen, aber trotzdem, es war fast wie zuhause :) Der Film war ziemlich crazy, aber echt lustig und wir hatten einen coolen Abend.
Nach der Entspannungsphase war dann aber wieder Action angesagt, deswegen sind am nächsten Tag schon früh aufgestanden, um eine Wanderung zu starten. Unten am Carpark angekommen, konnten wir bereits das Ziel oben auf dem Berg sehen. Hat gar nicht so weit ausgeschaut. Easy-going haben wir uns also gedacht.. ja, großer Fehler. Diese Wanderung war nämlich alles, nur nicht easy-going :D Es ging 1200 Meter bergauf und das durchgehend und ohne Schatten!! Es war SO anstrengend. Wieso tut man sich sowas an?? okay, ich muss zugeben die Aussicht war Wahnsinn, es war wie ein Fotoshop Foto aus einem Reisekatalog :) aber ja, wie gesagt, der Weg  war echt nicht normal, es war noch anstrengender, als das Tongariro Crossing. Als wir schon ziemlich weit oben waren, hatten wir schon eine wunderbare Aussicht und ich dachte wir sind bald endlich fertig. Doch dann gings erst richtig los!! Das schlimmste Stück kam dann erst auf uns zu.. Ich bin wirklich sehr an meine Grenzen gekommen, aber das sind wir alle vier. Oben angekommen musste ich mich erstmal 20 Minuten erholen, bevor ich unser Lunch essen konnte. Der Blick war wirklich wunderschön, aber noch einmal würde ich mich auf keinen Fall da raufjagen. Insgesamt haben wir 3 Stunden reine Gehzeit nur bergauf hinauf gebraucht. Hinunter gings dann 2 Stunden, also deutlich schneller, aber auch das Bergabgehen wurde mit der Zeit richtig unangenehm und fast schon genauso anstrengend. Trotzdem wars lustig, wir waren stolz das geschafft zu haben und die Dusche danach war ein Traum :) Am Abend hatten wir am Campingplatz noch echt großen Spaß mit "Wer bin ich" spielen, so viel gelacht haben wir glaub ich noch nie :D
Weiter geht's nach Queenstown, eine der bekanntesten Städte Neuseelands, wo man auch ganz viel Actionzeugs, wie Bungeejump, Swing, Jetboat, etc machen kann. Leider ist Queenstown aber auch die teuerste Stadt. Dort ist einfach im Schnitt alles um 3$ teurer als sonst. Wirklich, es ist nicht mehr normal. Noch dazu ist mein Budget im letzten Monat schon ordentlich geschrumpft, was das ganze fast schon qualvoll gemacht hat. Es gab einfach so viele coole Geschäfte und gute Restaurants, ich musste mich wirklich zwingen, nicht andauernd was zu kaufen. Zu meinem Glück ist dort auch noch mein Flip Flop kaputt geworden und ich musste mir neue kaufen. Irgendwie finde ich jetzt Queenstown doch nicht so cool, weil es einfach so abnormal teuer ist, sodass man kaum was unternehmen kann. Was aber gut war, war der berühmte Fergsburger, der beste der Stadt. Darum war vorm Lokal auch eine gut lange Schlange und ich dachte schon, dass wir da jetzt stundenlang warten müssen, mit leerem Magen ist das ja bekanntlich nicht so lustig. Aber ich war erstaunt, die hatten dort ein echt gutes System und wir mussten gar nicht so lange warten. Und auch beim Burger wurde uns nicht zu viel versprochen, er war SO gut und oh Wunder dafür gar nicht mal so teuer. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war wirklich gut, dafür gibt man gerne Geld aus :) Nach dem guten Essen sind wir dann noch weiter durch die Stadt, aber bald war die Motivation gering. Es war einfach zu viel Cooles, was wir nicht haben konnten :(
Leider gabs auch in der Umgebung keinen günstigen Campingplatz und wir mussten 10$ für einen Zeltplatz und ein Plumpsklo, was ein gefühlter Kilometer (vielleicht wars das ja auch) entfernt war, bezahlen. Trinkwasser gabs natürlich keines. Ja, einfach eine Frechheit. Wie einfach beinhart ALLES teurer als normal gemacht wird.
Die Nacht darauf waren wir dann beim Holiday Park, der pro Person 25$ gekostet hätte. Sicher nicht. Wir haben heimlich nur für eine Person bezahlt, dafür wars dann echt okay. Da Queenstown auch für sein Nachtleben bekannt ist, durften wir uns das nicht natürlich nicht entgehen lassen. Deswegen haben wir zu sechst ( mit Theresa und Alex) für den Abend das Kiwi Pub Crawl gebucht. Eine Tour durch 5 Bars inkl. Getränke und Pizza. Vorher haben wir noch am Campingplatz getrunken und Karten gespielt, es war lustig. Leider zu lustig für mich. Mehr muss ich dazu nicht sagen, ich behalte es lieber für mich... hust hust.. Themenwechsel..
Heute geht es weiter nach Cromwell :)

Westcoast

Nach einem entspannten Tag ging erst erstmal 4 Stunden mit dem Auto die Westküste entlang hinunter. Am Abend waren wir dann auf einem echt coolen Campground um nur 5$. Ein Pub stellt da einfach seinen Garten zur Verfügung gestellt und man konnte sich dort auch aufhalten, um das Wlan zu benutzen. Echt ein super Angebot! Also waren da natürlich ganz viele und ohne Ausnahme ALLE deutsch. Und siehe da, wen treffen wir? Natürlich Nadine und Kathy, so ein Zufall! Das war wirklich lustig. Da ein Tag davor die erste Folge Germany’s next Topmodel und der Bachelor rausgekommen ist, kam ich natürlich mit anderen Mädels ins Gespräch und wir wollten über das Wlan schauen. Wir habens echt lang versucht, leider hat’s aber nicht geklappt L
Im Endeffekt hab ich dann mit 4 anderen Mädels Türkisch für Anfänger angeschaut, das war auch cool. Dann haben wir noch lange geplaudert und uns Tipps für die weitere Südinsel geben lassen.
In der Früh gings mit Kathy und Nadine dann schon recht früh weiter zu den Pancake Rocks und Blowholes, da man dort während der Flut hin sollte. Die Namen deswegen, weil die Felsen wie Pancakes ausschauen und mehrere Höhlen bilden, durch die das Wasser steigt und daher in die Luft schießt. Das war wirklich cool zu beobachten, deswegen sind wir dort dann auch eine Weile geblieben. Kurzerhand haben Nadine und Kathy ihre ursprünglichen Pläne über Bord geworfen und haben beschlossen, mit uns weiter auf der Westküste zu reisen. Nächster Stopp war dann also Hokitika, bekannt dafür, dass dort Schmuck von den Green Stones
  hergestellt wird. Dort waren wir Souvenirs shoppen und sind dann noch weiter zum Hokitika Gorge Scenic Reserve. Besonders schön war dort das hellblaue Gletscherwasser. Natürlich war das auch eiskalt, aber Flo und Kathy wollten unbedingt rein und sind dort eine Weile herumgeplantscht. Endstation war dann Franz Josef, wo wir auf einem wunderschönen Campingplatz neben einem warmen, sauberen See mit Blick auf den Gletscher. Doch dann kam das, was uns schon davor von allen anderen, die bereits die Westküste bereist hatten, prophezeit wurde. Die Sandflies :OO kleine Fliegenartige Biester, die auf der Westküste besonders stark verbreitet, schrecklich lästig sind und stechen. Der Horror!! Ich konnte nicht mal mehr draußen essen. Furchtbar.. naja, am nächsten Tag hatte Flo um 1 den Skydive, also Tandemsprung. Ich hab ihn natürlich begleitet und brav Fotos gemacht. Er ist von über 6km Höhe gesprungen und fands gar nicht so aufregend, voll komisch. Nachher haben wir dann noch eine kleine Wanderung zum Aussichtspunkt auf den Franz Josef Gletscher gemacht und am nächsten Tag auch noch zum Fox Glacier. War ganz schön, aber jetzt nicht sooo aufregend.
Dann wieder eine ewige Autofahrt mit Zwischenstopps auf dem Lake Matheson, dem Bruce Bay, den Thunder Creek Falls und den Blue Pools. Da wars dann so spät, dass wir dort gleich gekocht und gegessen haben. Dabei haben wir auch noch Freunde von Nadine und Kathy, Theresa und Alex getroffen.
Das letzte Stück wurde dann auch noch interessant :D am Weg haben wir nämlich Hirsche auf einem Feld gesehen und wollten stehen bleiben. Flo ist dabei am Straßenrand etwas zu tief ins Gras gefahren und unser guter Gustav wollte fast nicht mehr starten. So ein Schock! Trotzdem alles noch gut gegangen und wir konnten die Fahrt fortsetzen. Am Weg nach Wanaka gab’s fuhren wir im Sonnenuntergang und hatten echt einen wunderschönen Blick. Endlich am Campingplatz angekommen sind wir dann todmüde ins Bett gefallen. Der war übrigens auch super, 5$ für Platz mit Wasser, warmen Duschen und Strom. Blöd ist nur, dass es genaue zwei Duschen gibt, paar Steckdosen und das Warmwasser nach einer gewissen Zeit aus ist. Für warme Duschen muss man um 7 aufstehen, sonst wird das nix. Ich bevorzuge also die kühle Dusche, versteht sich :D
 

Zwei Tages Tour im Abel Tasman National Park

Der Abel Tasman National Park gehört zu einem der schönsten Plätze Neuseelands. Er ist nicht nur Ziel vieler Backpacker, sondern vor allem die Umgebung ist auch ein beliebter Urlaubsort der Einheimischen. Kein Wunder, es ist wirklich wunderschön dort. Die Strände und das Meer sind einfach traumhaft und perfekt um baden zu gehen.
Eigentlich ist der Nationalpark auch für seinen 5 Tägigen Great Walk bekannt. Diese Tour ist aber mit Unterkunft und allem ziemlich teuer. Sie ist auch mit Zelt möglich aber zusätzlich noch das ganze Essen etc. schleppen ist ganz schön Nerven aufreibend. Also gibt es auch einzelne Tagestouren mit nur Wandern oder nur Kajak oder beides.
Eine Kajaktour ist aber nur guided möglich, da das Gebiet streng unter Naturschutz steht. Wir dachten uns Kajak und Wandern ist ein gutes Mittelding und so können wir auch den schönsten Teil, nämlich die Tonga Island, von nahe aus betrachten. Gesagt, getan, wir hatten Glück und ergatterten gleich Plätze für den nächsten Tag. Da wir aber eben den Tag davor so spät erst schlafen gegangen sind, fiel uns das frühe Aufstehen nicht ganz so leicht. Und wieder einmal hatten wir es geschafft und sind zu spät gekommen. Aber okay, eh noch geschafft. Wir konnten gar nicht so schnell schauen, schon sind wir am Wassertaxi gesessen. Die Fahrt dauerte ungefähr 20 Minuten, war ganz schön windig und dann waren wir am Strand neben der Tonga Island angelangt. Nach kurzen Einweisungen gings dann auch schon los. Unsere Gruppe bestand aus 6 Leuten, also 3 Kajaks, und wir sollten immer in dieser Konstellation bleiben. Unser Guide, Ajsa, war wirklich sehr lieb und hat uns einiges über die Gegend erzählt. Die Tour war echt wunderschön, wir haben neben den vielen schönen Buchten auch Babyrobben gesehen
J
Die Person hinten im Kajak muss immer lenken, Flo und ich haben dann bei der Hälfte getauscht. Als ich lenken musste, sind wir aus Spaß ein paar ganz schon enge Wege gepaddelt und ein paar Mal sind wir fast auf einen Stein gefahren. Bei einem engeren und vor allem seichten Weg sind wir dann wirklich im Sand stecken geblieben. Tja, Übermut tut selten gut :D
Bei der Hälfte der Tour war dann eine Stunde Pause in einer Bucht, wo wir auch ein gutes Lunch genießen durften.
 
Nach wieder zwei Stunden paddeln waren wir dann an der Bay angelangt, an der direkt unser Campingplatz für die kommende Nacht war.
Nachdem wir unser Zelt aufgebaut hatten, haben wir noch gemütlich den restlichen Tag am Strand und im Wasser verbracht. Die Nacht im Zelt war leider ziemlich hart, da wir keine Matratze hatten
L Am nächsten Morgen haben wir uns erst mal ausgeschlafen und sind erst gegen halb 12 zur Wanderung aufgebrochen, was aufgrund der Mittagshitze nicht gerade die intelligenteste Idee war. Die Wanderung hat insgesamt 4 Stunden gedauert. Es war echt schön den tollen Nationalpark auch von der anderen Perspektive, also nicht nur vom Meer aus, zu betrachten. Der Weg war auch nicht allzu anstrengend, trotzdem waren wir am Ende wirklich fertig. Man glaubt gar nicht wie viel das Gepäck auf dem Rücken ausmacht und dann auch noch die Hitze. Wir waren wirklich froh nicht die 5 Tages Wanderung gemacht zu haben. Die 2 Tages Tour war abwechslungsreich, man hat viel gesehen und erfahren, daher unserer Meinung vollkommen ausreichend.
Nach unserer Tour waren wir dann ordentlich müde und wollten erstmal einen Tag Entspannung auf unserem Campingplatz.

Donnerstag, 4. Februar 2016

Ab auf die Südinsel


Fast pünktlich um 8 Uhr sind wir dann auf die Fähre gefahren. Die Überfahrt dauerte ungefähr 3 Stunden und war ganz angenehm. Leider wars aber total neblig und regnerisch, also haben wir nicht wirklich viel rausschauen können. In Picton angekommen, sind wir dann gleich nach Blenheim weiter und haben uns eine ordentliche Matratze für unser Zelt gekauft. Jetzt ist es fast schon so gemütlich wie ein Bett J
Später waren wir dann zwei Nächte auf einem 6$ Campingplatz, wo’s fließend Wasser und kalte Duschen gab. Leider hat’s den ganzen Tag nur geregnet und wir haben außer kochen, entspannen und kurze Besichtigung von Höhlen nicht wirklich was gemacht. Nett war, dass am Abend auch noch Kathy und Nadine vorbeigekommen sind und wir noch lang geplaudert haben.
Weiter sind wir dann nach Nelson gefahren und haben nach einem Tag Library Internet schnorren und Reiseroute planen am Abend unsere Freundin Jana von der Anfangszeit und ihren Travelmate Johannes am Campingplatz getroffen. Das war wirklich sehr nett, war so schön, sie wieder zu sehen. Auch der Campingplatz war echt hübsch
J
Am nächsten Tag sind wir alle vier am Vormittag auf einen Markt nach Nelson gefahren und ich hab mir ein paar Köstlichkeiten gegönnt und hab Mitbringsel eingekauft. Nachher sind wir noch auf die Rabbiit Island gefahren haben einen gemütlichen Strandtag gemacht. Das Wetter war wieder perfekt und auch  im Meer wars richtig angenehm. Wir hattens auch wieder echt lustig :D
Johannes hat sich beim Markt eine echt geile Hängematte gekauft, die man ganz klein falten kann, wie einen Schlafsack. Ich war richtig neidisch. Am Abend haben wir dann noch voll lecker zusammen gegessen und noch voll lange geplaudert. Da Jana und Johannes die Südinsel bereits bereist haben, konnten sie uns auch jede Menge hilfreiche Tipps geben. War wirklich ein cooler Tag! Leider mussten die beiden am nächsten Tag wieder in die andere Richtung als wir.  Da sind Flo und ich dann nach Motueka zum gleichen Markt wie in Nelson gefahren und was hab ich mir gekauft? Die coole Hängematte, juhu!
J So cool!
Weiter gings dann zum Apple Split Rock, ein Felsen im Meer, der einem gespaltenen Apfel ähnelt. Dieser liegt an einem echt wunderschönen Sandstrand, wo wir dann auch Kathy und Nadine getroffen haben. Flo und ich sind dann zum Apple Split Rock geschwommen, haben voll viele Fotos und Videos gemacht und sind noch in eine andere schöne Bucht geschwommen. Es war so cool, wir waren sicher 1 Stunde im Wasser. Nachher sind wir zwei dann auch noch zu den Crystal Pools gefahren. Das sind wunderschön klare Quellen im Wald. Flo, der Verrückte, ist sogar da schwimmen gegangen. Ich bin nur mit den Füßen rein und die sind mir schon fast abgefroren.
Weiter gings dann zu einem Campingplatz mit sogar Duschen, wo ich dann meine coole Hängematte gleich benutzt hab, ein Traum!
Am nächsten Tag sind wir erst ganz spät vom Campingplatz los und sind eine halbe Ewigkeit zum nördlichsten Punkt der Südinsel gefahren. Dort sind wir dann am Strand spaziert, war wirklich sehr schön. Am Rückweg hatten wir noch vor bei Tropfsteinhöhlen halt zu machen, die uns anzuschauen und dann auf einem Free Campground zu übernachten. Da war aber eben erst so spät aufgebrochen sind, waren wir erst um 8 am Abend bei den Höhlen und mussten da noch richtig steil bergauf gehen. Es war SO anstrengend, ich dachte ich sterbe. Noch dazu mussten wir das auch noch ganz schön schnell machen, bevor es dunkel wird, ich hab so geschwitzt. Aber wieder einmal hat sich die Anstrengung mehr als ausgezahlt, die Tropfsteinhöhlen waren so toll! Gut, dass wir das noch gemacht haben. Weil wir aber dann doch duschen wollten, sind wir wieder zum normalen Campingplatz gefahren, wo wir ungefähr um halb elf in der Nacht angekommen sind. Da konnten wir ja leider nicht mehr bezahlen :P
Am nächsten Tag war nämlich unsere zwei Tages Tour am Abel Tasman National Park geplant und da hieß es wieder um 7 aufstehen.

Wie kann man 1000 Aktivitäten in einem Tag schaffen?? Richtig! Gar nicht :D

Ja, wir habens wieder einmal ganz intelligent gemacht und alle Dinge an einem Tag geplant.
Das Erste und Wichtigste war aber die Beantragung meines Visitor Visums, damit ich noch bis Mitte Mai hier bleiben kann. Also war ich bereits vor 10, als das Büro aufgemacht hat, dort und es erwartet mich natürlich gleich einmal eine Schlange, weil Wochenende und dann auch noch Feiertag war. Pünktlich um 10 sind dann die Türen auch aufgemacht worden und ich bin eh recht schnell dran gekommen. Sie haben verstanden, dass man vielleicht bei einer Schlange die bis zum Gang rausgeht zwei Schalter öffnen sollte, sehr gut, die Ämter in Österreich haben dieses nützliche Wissen nicht. Gott sei Dank hatte ich mich schon den Tag davor mit dem Ausfüllen des Formulars beschäftigt, was nicht gerade das Unkomplizierteste war. Ich schein aber zu meinem Erstaunen alles richtig gemacht zu haben, auch alle zusätzlichen Dokumente hatte ich fast. Ich musste nur noch auf ein anderes Amt eine Unterschrift und Stempel holen. Auch dort musste ich nicht lange warten und nachdem ich noch den letzten Kontoauszug geholt hatte, alles 1000 Mal überprüft hab, schickte ich die Unterlagen dann weg. Puh, endlich erledigt.
Dann gings aber erst richtig los.  Weil wir für das restliche Sightseeing in Wellington mit dem Auto fahren mussten, waren wir auch dementsprechend im Stress.
Flo war vom Fahren in den engen, hügeligen Straßen richtig genervt und ich weil er genervt war und ich mich auch nicht auskannte, aber den Weg ansagen musste. Das war wirklich anstrengend und wir waren froh, als wir aus der Stadt raus waren. Leider war da aber schon späterer Nachmittag und wir hatten noch zweieinhalb Stunden Fahrt zum Cape Palliser vor uns. Aber es hat sich ausgezahlt! Und wie auch noch! Es war wirklich einer der schönsten Plätze auf der Nordinsel und wir waren wirklich froh, da noch hingefahren zu sein. Wir kletterten auf Felsen herum, sahen Robben, liefen zum Leuchtturm hinauf und genossen die wunderbare Aussicht. Später waren wir noch ewig bei den Robben gewesen, haben gefühlt 1000 Fotos im Sonnenuntergang gemacht und sind am Black Sand Beach entlang gelaufen. Zu guter letzt hat Flo noch gesagt: „Wenn ich jetzt noch eine Paua Shell finde, dann will die Nordinsel, dass wir sie verlassen“. Kaum gesagt, hat er doch wirklich eine einzige gefunden! Und sie ist auch noch richtig schön
J Das war wirklich schon fast gruselig.
Er hat sich so gefreut  und wollte noch eine für mich finden, aber es gab keine mehr. Vor lauter Begeisterung merkten wir gar nicht, dass es immer später und dunkler wurde. Vor lauter Stress sind wir auch nicht zum Einkaufen gekommen, hatten so gut wie nichts mehr zu essen und vor allem nur eine Flasche zu trinken.  Die war natürlich im Laufe des Tages längst leer geworden und der Durst wurde größer und größer. Die Autofahrt zum nächsten Ort, wo’s etwas gibt war aber noch eine Ewigkeit und als wir endlich dort waren hatte bereits ALLES zu. Und was jetzt? Nach reichlichen Überlegungen hatten wir dann Idee zum nächsten See zu fahren, da die meisten Seen so klar sind, dass man daraus trinken kann. Außerdem haben wir uns so eklig gefühlt, dass wir unbedingt duschen wollten und im See könnten wir ja auch baden. Als wir in der ärgsten Dunkelheit dort angekommen sind, war da zuerst eine komische Frau mit Schaf und Heu im Auto. Es war echt gruselig und so dumm alles, dass es einfach nur mehr lustig war. Umso lustiger war, dass dann der See auch noch richtig grauslich braun und schaumig war, also nix mit Trinken und Baden. Na dann weiter in den nächsten Ort, der natürlich auch längst wie ausgestorben war. Und dann die Rettung! Plötzlich haben wir eine Abwasserstelle für Campervans gefunden, wo man auch Trinkwasser auffüllen konnte. So gut!! Vor lauter Freude haben wir dann auch noch mitten auf der Straße bei den Wasserhähnen geduscht. Ich hab mein Leben vor lauter Lachen gar nicht mehr gepackt, es war einfach krank :D
Keine 10 Minuten später kam dann auch noch eine Oma mit ihren Hunden spazieren, so ein Glück, dass die das nicht gesehen hat. Wir waren ihr aber doch suspekt und sie hat sich ganz unauffällig versteckt und ihre Taschenlampe abgedreht, um uns zu beobachten. Weniger gscheit war nur, dass sie dabei von einer Straßenlampe beleuchtet wurde :D
Also sind wir lieber noch woanders hin gefahren um zu übernachten, nämlich bei irgendeinem Weg neben einem Feld. Das Zelt haben wir dann natürlich auch nicht mehr aufgebaut, sondern nur die Sitze vom Auto nach hinten geklappt. War voll okay, bis wir uns später erschreckt haben, als ein Pferdekopf beim Fenster reinschaut. Die Pferde haben wir gar nicht bemerkt gehabt.
Na servas, das war mal ein Tag. Aber es war schön
J
Erholung gab’s natürlich keine, denn um 6 Uhr hat schon der Wecker wieder geläutet. Um 8 Uhr mussten wir nämlich bei der Fähre in Wellington sein, die uns auf die Südinsel gebracht hat.